St. Sixtus-Hospital führt ein hausinternes Screening aller Patienten durch

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Er gilt als der gefährlichste multiresistente Keim und ist ein gefürchteter Feind im Krankenhaus: Der sogenannte Methicillin-resistente Staphylokokkus aureus (MRSA) ist aufgrund bestimmter Eigenschaften gegen viele Antibiotika unempfindlich geworden. Um die Häufigkeit von MRSA zu bestimmen, findet vom 01.04.2012 bis zum 30.06.2012 im St. Sixtus-Hospital – und auch in den anderen Kliniken des KKRN-Verbundes in Dorsten, Marl und Westerholt – ein Prävalenzscreening statt. „Das heißt: Alle Patienten, die in diesen drei Monaten bei uns stationär aufgenommen werden, erhalten einen Nasenabstrich auf MRSA und werden über diese Maßnahme mündlich und schriftlich aufgeklärt“, sagt Ursula Stessun, Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene im St. Sixtus-Hospital. Zwar wurden im St. Sixtus-Hospital auch zuvor schon bestimmte Risikogruppen routinemäßig auf MRSA getestet, „Doch wir bekommen durch das flächendeckende Screening aller Patienten weiteren Aufschluss darüber, wie viele Menschen den Keim in sich tragen und ob wir alle Risikogruppen erfasst haben“, erläutert Chefarzt PD Dr. Klaus-Peter Riesener, Leiter der Klinik für Chirurgie und hygienebeauftragter Arzt im St. Sixtus-Hospital Haltern am See.
Nachdem im letzten Jahr in den Häusern der KKRN ein Screening im Rahmen des „MRSA-Netzwerkes im Kreis Recklinghausen“ durchgeführt wurde, haben sich die Geschäfts-und Betriebsleitungen der KKRN entschlossen, freiwillig im Marien-Hospital Marl, im St. Sixtus-Hospital Haltern am See jeweils ab 01.04.2012 sowie im Gertrudis-Hospital Westerholt und im St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten ab 01.05.2012 ein erneutes Screening für zunächst drei Monate durchzuführen.

Hintergrund: Multiresistente Keime
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Anteil an Bakterien-Stämmen, denen Antibiotika kaum etwas anhaben können, deutlich zugenommen. Der gefährlichste multiresistente Keim ist der sogenannte Methicillin-resistente Staphylokokkus aureus (MRSA). Er ist aufgrund bestimmter Eigenschaften gegen viele Antibiotika unempfindlich geworden. Deshalb ist eine wirksame Therapie sehr schwierig.
MRSA, ein stäbchenförmiges Bakterium, ist ein Hautkeim und wird deshalb von Mensch zu Mensch übertragen. Bei gesunden Menschen kann er sich nicht ohne weiteres ansiedeln und ausbreiten, weil die Haut- und Schleimhaut(flora) einen Schutz gegen MRSA bietet. Bestehen jedoch Risikofaktoren, wie etwa häufiger Kontakt zu MRSA-Patienten, die Einnahme von Antibiotika über einen längeren Zeitraum oder Wunden, dann läuft man Gefahr, dass der MRSA-Keim sich dauerhaft auf der Haut bzw. Schleimhaut festsetzt und Infektionen verursacht. Man schätzt, dass bis zu fünf Prozent der Menschen in Deutschland diesen multiresistenten Erreger in sich tragen. Einen Grund für den Vormarsch von MRSA sehen Experten in einem übermäßigen Einsatz von Antibiotika.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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