Landrat Cay Süberkrüb ehrt Annegret Laakmann und Käthi Gerle für ihr Engagement

Die Ordensträgerinnen und ihre ersten Gratulanten: (v. l.) Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland, Käthi Gerle, Landrat Cay Süberkrüb, Annegret Laakmann und Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel. Foto: Kreis
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  • Die Ordensträgerinnen und ihre ersten Gratulanten: (v. l.) Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland, Käthi Gerle, Landrat Cay Süberkrüb, Annegret Laakmann und Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel. Foto: Kreis
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Drei neue Trägerinnen des Bundesverdienstkreuzes im Vest 

Kreis/Haltern. Gleich drei neue Trägerinnen des Bundesverdienstkreuzes gibt es seit Mittwoch, 21. Februar, offiziell im Kreis Recklinghausen. Landrat Cay Süberkrüb übergab Annegret Laakmann und Käthi Gerle aus Haltern die Verdienstmedaille, Marie-Luise, genannt Reile, Hildebrandt-Junge-Wentrup erhielt das Verdienstkreuz am Bande.

"Diese öffentliche Anerkennung gebührt nur Menschen, die sich durch außergewöhnliches Engagement auszeichnen. Denen der Dank der Bundesrepublik Deutschland gebührt", erklärte Süberkrüb bei der feierlichen Verleihung im Großen Sitzungssaal des Kreishauses. "Ich möchte Sie bitten, als Multiplikatoren aufzutreten. Berichten Sie anderen von Ihren Erfahrungen mit Ihrem Ehrenamt. Erzählen Sie, wo sich Ihr Einsatz gelohnt hat. Nicht in Euro und Cent, aber in Erfahrung, in Bereicherung des Alltags, in Anerkennung, Respekt und Achtung."  Einen Ausschnitt aus dem ehrenamtlichen Leben der drei Frauen stellte der Landrat am Ende seiner feierlichen Rede vor: Er verlas die offiziellen Verleihungsbegründungen des Bundespräsidenten.

Die drei Ordensträgerinnen im Portrait

Annegret Laakmann war maßgeblich an der Gründung des Vereins "Frauenwürde NRW e. V." beteiligt, der mittlerweile sechs Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen bundesweit unterhält. Bis heute ist sie ehrenamtliche Bundesvorsitzende. Auch in der staatlich anerkannten Beratungsstelle "Mirjam" in Olpe arbeitet sie im Vorstand des Trägervereins. Besonders wichtig ist ihr zudem die Stellung der Frau in der katholischen Kirche: Im Jahr 1987 gründete sie zusammen mit weiteren Frauen die Initiative "Maria von Magdala", die sich bundesweit für die Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Chancengleichheit von Theologinnen einsetzt. Sie war Teil des Organisatorenteams des deutschen "KirchenVolksBegehrens", eines der ersten Mitglieder der daraus entstandenen Reformbewegung "KirchenVolksBewegung" und engagierte sich als Referentin für "Wir sind Kirche Deutschland". 2002 arbeitete Laakmann entscheidend an der Einrichtung des Nottelefons "Zypresse" für Opfer sexueller Gewalt in der Kirche mit und ist Mitorganisatorin der internationalen Bewegung für die Ordination von Frauen, der "Aktion Lila Stola". In ihrer Heimatgemeinde initiierte sie den Kinderferienspaß und den Flaesheimer Weihnachtsmarkt.

Käthi Gerle, frühere Leiterin des Ausgleichsamtes des Kreises Recklinghausen, trat 1943 in das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ein. Bis 1964 war sie stellvertretende Leiterin der Frauenarbeit im Ortsverein Haltern und im Kreisausschuss des DRK-Kreisverbandes Recklinghausen tätig. Nach ihrer Pensionierung 1989 nahm sie ihr Engagement beim DRK wieder auf und intensiviere es. Dass der Seniorenmittagstisch, das Gedächtnistraining für ältere Menschen sowie die Altenerholungen durchgeführt werden, ist mit ihrer Initiative zu verdanken. Außerdem strukturierte Gerle die Kleiderkammer des DRK neu, die allen Bedürftigen in Haltern am See zur Verfügung steht. Bis heute, also auch mit über 90 Jahren, ist Käthi Gerle für das Deutsche Rote Kreuz im Einsatz. Darüber hinaus ist sie seit 1972 Mitglied der CDU. Sie führte über mehrere Jahre den Stadtverband der Frauen-Union in Haltern als Vorsitzende, war Mitglied des Stadtverbandsvorstandes und Mitglied im Kreisvorstand der Frauen-Union. Außerdem engagierte Gerle sich von 1967 bis 1970 als ehrenamtliche Richterin am Landgericht Münster.

Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, bis vor wenigen Monaten evangelische Pfarrerin an der Christuskirche in Gladbeck, ist aktiv im "Gladbecker Bündnis für Courage". Sie initiierte als Form der Erinnerungskultur das Legen von Stolpersteinen: In vier Projekten sind insgesamt 97 Stolpersteine in Gladbeck im Gedenken an verfolgte Familien zu Zeiten des NS-Regimes in den Boden gelassen worden. Auch Schulklassen regte sie zur Fortsetzung ihrer Recherchearbeiten zu diesem Thema an – mittlerweile sind sie fester Bestandteil des Lehrplans. Für jede Stolpersteinaktion organisierte sie eine Gedenkveranstaltung, zu der sie auch die Angehörigen der Ermordeten einlud. Sie organisierte Zeitzeugenveranstaltungen an Schulen, war Schulpatin für das Projekt "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" und ist seit 2009 als beratendes Mitglied im Schulausschuss der Stadt tätig. 

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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