"Lebensbegleitung – über den Tod hinaus“ Schulung der ehrenamtlichen Nachbarschaftsberater

Szene von der Schulung. | Foto: privat

16 Nachbarschaftsberater/innen aus Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck und mehrere Rollen Toilettenpapier sind ein ungewöhnliches Bild im Hamminkelner Rathaus.

Da die ehrenamtlichen Nachbarschaftsberater hilfsbedürftige und ältere Menschen in allen Lebenslagen begleiten, organisierten die Koordinatorinnen Martina Renz (Hünxe) und Mendina Mor-genthal (Hamminkeln) eine dreistündige Schulung zu den Themen der Trauerbegleitung und Palliativpflege. Mit Eva Chiwaeze von der Hospiz-Initiative Wesel e.V. und Christel Wolbring von der e.Vita Ambulante Palliativpflege konnten zwei kompetente Referentinnen gewonnen werden, die über ihre Arbeit mit Sterbenden und Trauernden berichteten.

Die Hospiz- Initiative Wesel e.V. existiert seit 24 Jahren und begleitet schwersterkrankte oder sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen und Trauernde. Der ambulante Hospizdienst ermöglicht ein Sterben in den eigenen vier Wänden in der Nähe von Menschen, die einem vertraut sind. Das Sterben soll als Teil des Lebens verstanden werden und wird durch persönliche Gespräche und Besuchsdienste sowie Sitz- und Nachtwachen in den letzten Le-benstagen von 70 Ehrenamtlichen gestaltet.

E.Vita ist ein Palliativpflegedienst, der seit 2008 existiert. Die Palliativpflege richtet sich nicht nur an Sterbende, sondern auch an schwer oder unheilbar erkrankte Menschen. „Unsere Menschen leben solange bis sie sterben. Deshalb spreche ich von Lebensbegleitung“, erklärt die Pflegediensleitung Christel Wolbring. In enger Einbeziehung von Angehörigen und Nah-stehenden, geht es um die ganzheitliche Pflege der erkrankten Menschen in ihrer häuslichen Umgebung.

In ihrem Beitrag bat Christel Wolbring die Nachbarschaftsberater sich so viel von einer Rolle Toilettenpapier abzunehmen, wie sie morgens beim Gang zur Toilette benötigen und ihre Gefühle und Gedanken dabei aufzuschreiben. Diese Übung kostete allen anfangs Überwin-dung, verdeutlichte jedoch, wie viel man als schwersterkrankter Mensch an Intimität preisge-ben und an Autonomie aufgeben muss. Es sei dabei wichtig, sich in den Menschen hinein-zuversetzen. Die Perspektive aus der Sicht des Anderen spiele auch bei der Trauerbeglei-tung eine Rolle. „Trauernde wollen als Trauerende anerkannt werden“, weiß Chiwaeze. Den Nachbarschaftsberatern wurde bewusst, dass die Beschäftigung mit den Themen Sterben,

Tod und Trauer zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und Persönlichkeit anregt.
Wer gerne in der Nachbarschaftsberatung mithelfen möchte oder Informationen wünscht, kann sich an folgende Adressen wenden:

Nachbarschaftsberatung Hamminkeln
Mendina Morgenthal
Tel.: 02852 – 88220
mendina.morgenthal@hamminkeln.de

Nachbarschaftsberatung Hünxe
Martina Renz
Tel: 02858-69233
nachbarschaftsberatung@huenxe.de

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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