Rückblick auf das Jahr 2019: Wirtschaft vor Ort mit Martin Serres
Hattingen ist eine gute Stadt für Unternehmer

Wirtschaftsförderer Martin. Foto: Pielorz

Wirtschaftsförderer Martin Serres ist zufrieden mit der Entwicklung der Stadt Hattingen. Was ihn in 2019 am meisten freut: Die VAMED-Rehaklinik bleibt an ihrem Standort in Holthausen. Mit dem neuen Pachtvertrag bis 2036 endet ein jahrelanges Tauziehen um einen Abgang aus Hattingen. „Wir sind froh, dass Hattingen als Gesundheitsstandort mit dieser Entscheidung gestärkt wurde“, so Serres. Die Wirtschaftsförderung hat bei entscheidenden Gesprächen mit am Tisch gesessen und die positive Entwicklung begleitet. Und das ist nur eine von vielen positiven Entwicklungen.
Eine ganze Reihe von städtebaulichen Veränderungen prägen derzeit das Hattinger Stadtbild: der Fortschritt beim Stadtumbau West oder die Bewegung auf dem ehemaligen O&K-Gelände mit der neuen Polizeiwache. Vier Millionen Euro nimmt das Autohaus Tiemeyer in die Hand, um auf dem Gelände des ehemaligen Rewe-Zentrallagers an der Eickener Straße auf 50.000 Quadratmetern eine neue Aufbereitungszentrale zu bauen. Die Tiemeyer Gruppe vertritt die Marken Audi, Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Skoda und Seat. Bewegung gibt es auch an der Nierenhofer Straße.Hier ist es politischer Wille, das Gebiet als Gewerbefläche zu nutzen – von klassisch fertigendem Gewerbe im Südwesten bis zu Büroimmobilien für den Dienstleistungssektor zur Innenstadt hin. So könnte dort beispielsweise ein Tagungshotel entstehen. Nach Abschluss der vorbereitenden Verkehrsplanungen wird nun ein B-Plan erstellt. Mit weiteren Bauvoranfragen wird in Kürze gerechnet.
Das etwa 140 ha große frühere Hüttengelände der Henrichshütte ist fast komplett belegt. „Zu 95 Prozent ist das Gelände vermarktet. In Hattingen haben wir sehr früh damit begonnen, auf industriellen Altflächen neue Industrie anzusiedeln. Das ist uns gut gelungen, wie dieses Beispiel zeigt.“ Interessenten, so Serres, gäbe es auch für die letzten Restbestände der Flächen. Hattingen hat einen guten Namen. Maßvolle Arrondierungen städtischer Gewerbeflächen werden ebenso verfolgt wie interkommunale Entwicklungen. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGH) mit mehr als 200 Mitarbeitern in 20 Unternehmen an der Werksstraße – in dem ja jetzt auch wir als Wirtschaftsförderung untergebracht sind - ist ein wunderbares Beispiel für die Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit. Träger ist die chip GmbH, deren Gesellschafter die Städte Bochum, Herne, Hattingen und Witten sind, außerdem die IHK Mittleres Ruhrgebiet, die Handwerkskammer Dortmund und der Förderverein Technologietransfer. Das TGH liegt an der Werksstraße, das TGZ, das Technologiezentrum Ruhr auf dem Campus der Ruhr-Universität“, erklärt Serres. „Wir haben derzeit eine Arbeitslosenquote in Hattingen von 4,9 Prozent – das ist für eine Stadt im Ruhrgebiet und auch NRW eine sehr gute Quote auf Höhe des niedrigen Bundesschnitts. Wenn wir uns in Hattingen umsehen, dann erleben wir eine Stadt, die die prägende Monostruktur hinter sich gelassen hat. Heute blicken wir auf moderne Arbeitsfelder in zukunftsweisenden Branchen, die diese Stadt weiterbringen. Eine Stadt mit Perspektiven!“

Herausforderung Innenstadt

Einen kleinen Dämpfer – besser: eine Herausforderung – sieht Martin Serres in der wirtschaftlichen Entwicklung der Innenstadt. „Wir haben hier insgesamt einen vitalen Standort mit wenig dauerhaften Leerständen und Fluktuationen, aber die Herausforderungen sind größer geworden. Das ist allerdings keine Sorge, die sich nur auf Hattingen bezieht. Insgesamt müssen wir sehen, dass sich das Einkaufsverhalten der Menschen stark verändert hat und sich wohl auch noch weiter verändern wird. Wir müssen, soweit wir dies beeinflussen können, auf die Qualität achten. Dennoch: Es gibt mit dem St.-Georgs-Viertel auch ein sehr positives Beispiel. Das ist auch der Interessengemeinschaft gedankt, die für eine Belebung sorgt. Auch die vielen Aktivitäten im Rahmen des Stadtmarketings für die Stadt in der Altstadt tragen zur Attraktivitätssteigerung bei. Beim Krämersdorf hoffen wir auf Impulse durch den Eigentümerwechsel bei einigen Gebäuden und natürlich auch durch die Vorschläge zur Belebung des Platzes.“
Neben der Innenstadt werden auch die Stadtteile weiterentwickelt. Hier sei an das Stadtumbauprojekt West erinnert und ganz aktuell verwiesen auf die Förderprogramme, die rund um den Gethmannschen Garten in Blankenstein greifen. Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg überbrachten 2019 noch kurz vor Weihnachten den Förderbescheid über eine sechsstellige Summe aus Mitteln des Naturschutzes. Nachdem zuvor Bewilligungsbescheide abgelehnt wurden, ist nun die Freude über diesen Zuschuss umso größer. Gemeinsam mit den finanziellen Mitteln der Stadt und bürgerschaftlichem Engagement wird in den nächsten Jahren einiges im Park wachsen. „Wir können für 2019 aus der Sicht der Wirtschaftsförderung ein gutes Fazit ziehen. Viele Unternehmen vor Ort investieren und modernisieren im Bestand, bekennen sich klar zu Hattingen als Wirtschaftsstandort. Das ist gut und setzt weiter positive Impulse für die Zukunft.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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