Wirtschaft in Hattingen: Optimistisch in das Jahr 2011

Hattingens Wirtschaftsförderer Martin Serres

Hattingens Wirtschaftsförderer Martin Serres blickt optimistisch in das Jahr 2011. Schon im Jahr 2010 hätten die Unternehmen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise weitestgehend gemeistert. Natürlich hätte es Branchen gegeben, die Einschnitte hätten hinnehmen müssen. Dazu zähle beispielsweise das verarbeitende Gewerbe und der Maschinenbau. Doch für 2011 stünden die Zeichen positiv.
Vor allem im Bereich der Arbeitslosigkeit habe sich die Wirtschaftskrise in Hattingen nicht besonders deutlich niedergeschlagen. „Zur Zeit liegt die Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent, das ist sogar 0,1 Prozent besser als im letzten Jahr. Die Tendenz für 2011 ist weiterhin positiv“, so Serres. Ein guter Gradmesser seien dabei die Vermarktungsaktivitäten. „Im Gewerbe- und Landschaftspark haben wir erfolgreich gearbeitet. Noch 150.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung, dann ist das Areal komplett vermarktet. Deshalb müssen wir uns kurzfristig um die Ausweisung neuer Gewerbeflächen bemühen.“
Das sagt nicht nur Martin Serres. Die Gewerbeflächenbedarfsprognose, die die Verwaltung hat erstellen lassen, spricht die gleiche Sprache. Bis zu 13 Hektar müssen allein kurzfristig ausgewiesen werden. Wo das passieren soll, ist offen und natürlich auch eine politische Frage. „Im wesentlichen wird man sich bestehende Gewerbegebiete anschauen und überlegen, ob man hier erweitern kann. Es gibt einen politischen Auftrag an die Verwaltung, Flächen zu finden und das machen wir zur Zeit auch.“
Für Serres ist es wichtig, dass man in Hattingen auch zukünftig nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten kann.
Kritisch habe er die Erhöhung der Gewerbesteuer begleitet. „Als Wirtschaftsförderer habe ich die Unternehmen im Blick und sehe dies natürlich kritisch, zumal Hattingen im Vergleich mit anderen Städten schon einen hohen Gewerbesteuersatz hat. Ich halte eine Spitzenposition bei der Gewerbesteuer und bei der Grundsteuer B nicht für hilfreich.“
Einerseits, so Serres, könne man nicht erhebliche Investitionen in die heimische Wirtschaft stecken – immerhin 15 Millionen allein in den Gewerbe- und Landschaftspark. Und andererseits schaffe man Rahmenbedingungen, die die Unternehmen eher abschrecken und vielleicht für eine Verlagerung sorgen. Natürlich werde man die höheren Kosten zahlen, dafür aber an anderer Stelle, beispielsweise bei den Arbeitsplätzen, sparen. Damit habe die Stadt nichts gewonnen.
Den Innenstadtbereich sieht Serres gut aufgestellt. „Umzüge in der Innenstadt sind erwünscht und sorgen für ein lebendiges Bild. Sorgen muss man sich bei längerem Leerstand machen und das ist in Hattingen nicht der Fall. Kaufland wird in 2011 kommen und über Woolworth werden wir einen preiswerten Textiler bekommen, der sich von einem anderen Geschäft verlagert. In der oberen Heggerstraße werden im ehemaligen Möbelhaus Lethaus verschiedene Arztpraxen einziehen. Dienstleistungsvermietung ist für diesen Bereich eine sehr gute Möglichkeit.“
Die Arztpraxen führen Serres zu einem weiteren wichtigen Wirtschaftsfaktor. „Wir haben im Gesundheitswesen schon verschiedene Kooperationen mit der Hochschule für Gesundheit, die in Bochum ihre Türen geöffnet hat. Wir sind auch im Beirat der Hochschule und ortsansässige Unternehmen sind hier am Ball. Wir möchten, dass die Umsätze und die Beschäftigung in Hattingen bleiben und sehen in der Gesundheitsbranche eine gute Zukunft für Hattingen.“
So bleibt als Fazit für 2011: „Die Vorzeichen für das neue Jahr sind gut und ich finde, Hattingen ist für die Zukunft gut gerüstet.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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