MedCareProfessional koordiniert Einsätze in Krisensituationen weltweit
Hattinger Hilfe für Corona-Patienten

Im Inneren des Intensiv-Transportwagens findet der Arzt alles, was auch eine normale Intensivstation anbietet – natürlich nur auf viel kleinerem Raum.    Foto: RüBe
  • Im Inneren des Intensiv-Transportwagens findet der Arzt alles, was auch eine normale Intensivstation anbietet – natürlich nur auf viel kleinerem Raum. Foto: RüBe
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(Von Rüdiger Berndt)

Als vor einigen Tagen die ersten schwerstkranken Corona-Patienten aus Italien auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Wahn landeten, wurden sie von einer Staffel Sonderfahrzeuge für den Weitertransport in deutsche Spezialkliniken empfangen. Das Besondere: einige Fahrzeuge hatten ein Nummernschild aus EN.

In der Henrichs-Allee bei MedCareProfessional (MCP) sind insgesamt fünf Intensivtransportwagen (ITW) stationiert. So nennt man im Fachjargon diese „Rollenden Intensivstationen“, die mit ihrer technischen Ausstattung manchem Krankenhaus alle Ehre machen würden.
Die beiden Geschäftsführer vom 2006 gegründeten MCP sind Benjamin und Michael Weber. „An Bord sind natürlich Beatmungsgeräte, bei Bedarf sogar eine Herz-Lungen-Maschine", beschreibt Benjamin Weber die Intensivtransportwagen, "und viele moderne elektronische Helfer, die heute für die Lebensrettung Schwerstkranker unverzichtbar sind. Und das Wichtigste sind natürlich Ärzte und Fachpersonal, die ausnahmslos jeden Patienten begleiten.“
Beide Webers sind überzeugt, dass die Corona-Krise seinem Unternehmen noch so manche 24-Stunden-Schicht auferlegen wird.

Pandemie sorgt für 24-Stunden-Dienst

„Wir sind und waren stets auf jegliche Art von Krisen vorbereitet“, erzählt Michael Weber stolz und erwähnt Einsätze zur Repatriierung (Rückführung) verwundeter Soldaten aus dem Hindukusch per Rettungsflugzeug und Einsätze der ITWs für schwerverletzte Erdbebenopfer. Fahrstrecken von über 1.000 Kilometer seien da keine Seltenheit.
Von Hattingen aus koordiniert MedCareProfessional auch den Einsatz von weltweit stationierten Rettungsflugzeugen, die zum größten Teil ähnliche medizinisch Ausrüstungen vorhalten, wie sie bei den Intensiv-Rettungswagen gegenwärtig so dringend nachgefragt werden.
„Die Einsatzzentrale in Hattingen ist das Herz und das Drehkreuz von MCP“, unterstreichen beide Geschäftsführer mit spürbarem Stolz. „Wir haben zwar noch eine Außenstelle in Bochum, deshalb haben einige Fahrzeuge auch BO-Kennzeichen. Hier auf dem ehemaligen Hüttengelände laufen aber alle Informationen zusammen. Hier konferiert das Team zwischen den Einsätzen. In dieser Zentrale werden Angebote erstellt, Menschen in Notsituationen beraten, Auslandseinsätze geplant, Abklärungsgespräche geführt, Lösungen gefunden und Einsätze koordiniert. Schon beim ersten Kontakt erfragen unsere Mitarbeiter alle nötigen Informationen, um gemeinsam mit dem jeweiligen Auftraggeber - beispielsweise Versicherungen, Kliniken, Automobilclubs oder auch Privatleute, die kranke Angehörige aus dem Ausland holen möchten - die für den Patienten passende Transportmodalität zu ermitteln. 24 Stunden täglich sind ärztliche Mitarbeiter in der Zentrale an der Henrichs-Allee anwesend, um Einsätze zu übernehmen, medizinische Abklärungen zu tätigen und Patienten wie Angehörige zu beraten.“
Mit Blick auf die Corona-Pandemie erinnert auch der Rettungstransport-Spezialist Michael Weber eindringlich daran, dass jeder alles tun müsse, um eine Ansteckung zu vermeiden: „Das MCP-Team und ich wünschen uns wahrlich nicht, beansprucht zu werden, nur weil Mitmenschen fahrlässig mit ihrer Gesundheit umgegangen sind!“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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