Lokalderby zwischen TuS Hattingen und Hedefspor

(von Toni Bertrams) Sehr interessante Partien stehen am Wochenende im heimischen Fußball-Kalender: Oberligist TSG Sprockhövel fährt zum ungeschlagenen TuS Erndtebrück, Landesligist Sportfreunde Niederwenigern sehnt sich nach einer erträglichen Zahl an Gegentoren, und in der Bezirksliga treffen sich Hedefspor und der TuS Hattingen zum Derby.

Oberliga Westfalen
TuS Erndtebrück – TuS Ennepetal 2:1, 1. FC Gievenbeck – SuS Neuenkirchen 0:0.

Die Eindrücke sind noch ganz frisch: Lothar Huber hat den Tabellenvierten TuS Erndtebrück am Mittwoch bei dessen 2:1 über den TuS Ennepetal beobachtet und weiß nicht erst seitdem, dass auf seine Mannschaft am Samstag in der Pulverwaldkampfbahn (17 Uhr) eine sehr schwierige Aufgabe wartet. „Die Erndtebrücker“, sagt der Trainer der TSG Sprockhövel, „sind gut und stehen nicht zu Unrecht da oben.“ Nämlich als einziges ungeschlagenes Team der Oberliga auf dem vierten Rang (15 Punkte, 12:8 Tore).
Es ist jedoch keine unlösbare Aufgabe für den Tabellenneunten (zehn Punkte, 9:10 Tore). Erstens hat die TSG zuletzt überzeugt, und zweitens braucht sich Lothar Huber um die Motivation seines Teams keine Gedanken zu machen. „Wir haben ja gleich zwei Aufgaben“, sagt er. „Drei Punkte mitzunehmen und für die erste Erndtebrücker Niederlage zu sorgen.“
Dabei werden die Sprockhöveler allerdings auf sehr viel Widerstand stoßen. Die Mannschaft von Trainer Peter Cestonaro (58), der für den MSV Duisburg einmal und für den SV Darmstadt 98 56-mal in der Bundesliga gespielt hat (21 Tore), hat den TSG-Coach am Mittwoch vor allem dank ihrer Geschlossen- und Kompaktheit überzeugt. „Die weiß, was sie zu tun und zu lassen hat“, sagt Lothar Huber. „Das ist nicht so spektakulär, aber das, was sie machen, machen sie 100-prozentig gut.“ Und die Erndtebrücker haben einen herausragenden Stürmer, nämlich ihren 28-jährigen Kapitän Markus Waldrich. „Ein gefährlicher Mann, der immer für ein Tor gut ist“, sagt Lothar Huber.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
FC Remscheid – FSV Vohwinkel 5:2, SSV Sudberg – SpVg Schonnebeck 0:2.

In den vergangenen beiden Partien hat es bei den Sportfreunden Niederwenigern hinten ziemlich oft gerappelt – erst fünfmal und dann dreimal. „Wir müssen versuchen, die Anzahl unserer Gegentore zu reduzieren“, sagt deshalb auch Trainer Jürgen Margref vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) beim FSV Vohwinkel auf dem Wuppertaler Sportplatz Lüntenbeck an der Bahnstraße 202c.
Zwar sorgt sich der SFN-Coach momentan ein bisschen um sein Innenverteidiger-Pärchen Fabian Feldmann und Maxim Osterhage, das etwas verunsichert wirkt. Dennoch gibt es zahlreiche Indizien, die für den Tabellenachten (neun Punkte, 15:15 Tore) sprechen, wenn er beim Tabellen-14. antritt. „Wir haben die Vohwinkeler in ganz guter Erinnerung“, sagt Jürgen Margref. Zwei Siege gab es in der vergangenen Saison, wobei der zweite im letzten Saisonspiel (2:1) mit dem Klassenerhalt verbunden war. Indes scheint sich das aktuelle FSV-Team mit seinen vielen neuen Spielern „noch nicht ganz so zu funktionieren“, erklärt Niederwenigerns Trainer, der sein Team auch nicht auf Andreas Seemann einzustellen braucht. Der Spielmacher des Vohwinkeler hat am Mittwoch im Nachholspiel beim FC Remscheid (2:5) die Rote Karte gesehen.
Fehlen werden den Sportfreunden am Sonntag der A-Jugendliche Sascha Friedrich, der sich vor einer Woche einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat, Thorsten Mand, bei dem der Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie besteht, sowie Konstantin Konrad, der muskuläre Probleme hat.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Das ist dann auch mal eine seltene Einigkeit vor einem Derby. „Ich denke mal, dass Hedef der Favorit ist“, sagt Marius Kundrotas, der Spielertrainer des Tabellen-15. TuS Hattingen (fünf Punkte, 12:17 Tore). „Ich denke, dass wir auf den einzelnen Positionen ein bisschen besser besetzt sind“, sagt Peter Kursinski, der Coach des Tabellenneunten Hedefspor Hattingen (zehn Punkte, 6:9 Tore), der am Sonntag an der Munscheidstraße (15 Uhr) mit seinem Team Gastgeber sein wird.
Dabei vertraut der Hedef-Coach trotz des bislang zweitschlechtesten Angriffs der Liga vor allem auch seiner Offensive – und zwar in Person von Florentin Cheuffa. „Ich wüsste keinen beim TuS, der den in den Griff kriegt“, sagt er. Sehr zuversichtlich stimmt Peter Kursinski auch, dass „die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen 14 Tagen stetig nach oben gegangen ist“.
Was für den TuS Hattingen nicht unbedingt gilt. Zu allem Überfluss muss Marius Kundrotas neben seinen Langzeitverletzten im Derby auch Dennis Weber ersetzen, der verhindert ist. „Das ist nicht optimal“, sagt der Spielertrainer der Rot-Weißen, der sich jedoch nicht nur um sein Personal sorgt, sondern auch um den Trainingsbetrieb. So war am Donnerstag, da der Rasenplatz im Wildhagen gesperrt war, kein geregelter Ablauf möglich. Nichtsdestotrotz sagt der 33-Jährige, dass er mit seinem Team nicht chancenlos ins Derby gehen werde. „Wir haben auch nichts zu verschenken“, betont er, „und müssen versuchen, es Hedef mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit so schwer wie möglich zu machen.“
Zu verschenken hat jedoch auch Hedefspor nichts. „Die Gegner werden immer stärker. Es geht zwar auch im Derby nur um drei Punkte, aber jeder wäre froh, wenn er die auf dem Konto hätte“, sagt Peter Kursinski und spricht von der Gemeinsamkeit, dass „beide schon froh wären, weiter in der Bezirksliga spielen zu dürfen“.
Also auch in der Saison 2013/14 noch.

Nachdem der SC Obersprockhövel nach sechs Unentschieden im siebten Saisonspiel endlich seinen ersten Sieg gefeiert hat, ist ein bisschen Erleichterung am Schlagbaum eingekehrt. Aber auch nur ein bisschen. „Jetzt wollen wir nachlegen“, betont Uli Sieweke, der Trainer des Tabellenneunten (neun Punkte, 11:8 Tore), vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den VfK Iserlohn, der auf Rang 13 liegt (acht Punkte, 16:17 Tore).
16:17 Tore? „Nach vorne sind die Iserlohner richtig gut“, sagt der SCO-Coach. „Aber hinten haben sie so’n paar Probleme. Das müssen wir ausnutzen.“ Vom Hörensagen weiß Uli Sieweke, dass sein Team auf einen sehr, sehr unbequemen Gegner treffen wird.
Dabei kann er voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen, nachdem Sascha Höhle bereits am vergangenen Sonntag trotz seiner Leistenverletzung gespielt und auf die Zähne gebissen hat.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
SC Velbert II – SC Uellendahl 2:1.

Ob es am Sonntag mit dem ersten Saisonsieg klappt? Das Tabellenschlusslicht, die Sportfreunde Niederwenigern II (ein Punkt, 7:24 Tore), trifft um 11 Uhr auf dem Kunstrasen des Glückauf-Sportplatzes auf die nur vier Ränge besser platzierte SG Kupferdreh-Byfang (fünf Punkte, 6:14 Tore), die gemeinsam mit dem SC Uellendahl den schlechtesten Angriff der Liga hat.
„Ich weiß nicht, was mich erwartet“, sagt Trainer Jens Haase. Und das gilt sowohl für den Nachbarn aus Essen als auch für das eigene Team. Da es inzwischen in Niederwenigern doch zahlreiche verletzte Fußballer gibt, ist ein vernünftiges Training kaum möglich. „Das ist eine Katastrophe“, sagt er und berichtet von der ersten Einheit dieser Woche, die mit neun Feldspielern begann und mit sechs endete.
Entscheidend ist für den SFN-Coach, dass seine Mannschaft ihre Fehler reduziert und den „Ball statt zu einem Gegenspieler lieber auf den Schulhof oder in den Wald schießt“, sagt Jens Haase. Unabhängig vom Personal erwartet er einen engagierten Auftritt am Sonntag.
„Diejenigen, die meinen, sie seien Bezirksliga-Spieler“, sagt er, „müssen das auch zeigen.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.