Ultra Max statt Badenixen

In ein paar Wochen kann man von hier oben wieder beherzt ins Wasser springen.   Foto: Sander
7Bilder
  • In ein paar Wochen kann man von hier oben wieder beherzt ins Wasser springen. Foto: Sander
  • hochgeladen von Roland Römer

(von Manfred Sander)

Wo sonst Dauergäste, wie auch Schwimmer von Vereinen und Schulen ihre Bahnen ziehen und Kinder im Nichtschwimmerbereich planschen, herrscht jetzt gähnende Leere.

Das Wasser des Schwimmbeckens ist über Nacht komplett abgelassen worden, um wie jedes Jahr in den Sommerferien die nach DIN (Deutsches Institut für Normung) vorgeschriebenen Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchzuführen.
Nach etwa zwölf Stunden sind die 630.000 Liter bis auf einen winzigen Rest, der gerade noch ein paar Zentimeter des Beckengrundes bedeckt, abgelaufen.
„Das muss sein, damit am Boden durch den Temperaturunterschied keine Risse entstehen“, erklärt Schwimmmeister Herrmann Axmann (51).
Ist das Wasser erst einmal weg, kommt ein Roboter, der sich durch Sensoren selber steuert, zum Einsatz. „Ultra Max“, wie der elektrische Helfer heißt, reinigt das Becken in drei Stunden. Optisch erinnert er an einen normalen Staubsauger und funktioniert auch ganz ähnlich.
Im Nichtschwimmerbereich sind Luken im Boden geöffnet, durch die man zu der darunterliegenden Hydrauliktechnik gelangt. Die sorgt dafür, dass der Boden von 90 Zentimeter auf 1,80 Meter Wassertiefe abgesenkt werden kann.
Diese Hydraulikzylinder, die den tonnenschweren Boden stemmen und sich das ganze Jahr über unter Wasser befinden, müssen ebenfalls auf Schäden hin überprüft werden. Auch die Filter-, Salz- und Elektrolyseanlage sowie der PH-Wert-Senker, die im Zusammenspiel das Wasser aufbereiten, werden kontrolliert.
„Wenn alle diese Arbeiten erledigt sind, wird das 25 Meter lange Becken wieder mit leicht vorgeheiztem Wasser befüllt. Dieser Vorgang dauert ungefähr drei bis vier Tage“, sagt Herrmann Axmann, der vor zwanzig Jahren von Essen nach Hattingen zog und einer von fünf Schwimmmeistern ist, die in den Bädern der Stadt ihren Dienst tun. „Die Sommerferien für die Zeit der Wartung zu nehmen hat den Grund, dass die Badegäste in die geöffneten Freibäder in Welper und Sprockhövel ausweichen können. Schade, dass das Wetter in diesem Sommer nicht so mitspielt,“ bedauert auch Herrmann Axmann, aber das sei leider nicht zu ändern.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.