Heiligenhaus hat sich ambitionierte Ziele gesteckt
Klimaneutral bis 2030

Sarah Göttlicher von dem Beratungsbüro "Wertsicht" und der Technische Beigeordnete der Stadt Heiligenhaus, Andreas Sauerwein, berichten vom Klimaschutz in Heiligenhaus, wobei der "Bürgerwald" eine wichtige Rolle spielt. | Foto: Ulrich Bangert
  • Sarah Göttlicher von dem Beratungsbüro "Wertsicht" und der Technische Beigeordnete der Stadt Heiligenhaus, Andreas Sauerwein, berichten vom Klimaschutz in Heiligenhaus, wobei der "Bürgerwald" eine wichtige Rolle spielt.
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„Wir möchten bis 2030 in allen beeinflussbaren Bereichen klimaneutral werden“, verkündet Andreas Sauerwein. Der Technische Beigeordnete der Stadt Heiligenhaus stellte die Impulse vor, die sich durch die Anfang 2019 vom Rat beschlossene Fokusberatung in Sachen Klimaschutz ergeben haben.

Da kommen ungewöhnliche Worte von einem Baudezernenten: „Natur vor Bauen. Wie kann man vermeiden, auf der grünen Wiese zu bauen?“, fragt sich der Bauingenieur und räumt ein, 30 Jahre verpasst zu haben. „Da brauchte man den Anstoß eines kleinen Mädchens aus Schweden, bis der Groschen fällt.“

„Wir merken den
öffentlichen Druck“

„Wir merken den öffentlichen Druck“, bestätigt Sarah Göttlicher von dem Aachener Beratungsbüro „Wertsicht“, die bis zum Sommer des nächsten Jahres den Fokussierungs-Prozess begleitet. „Der Klimawandel ist ein globales Phänomen mit regionalen Auswirkungen, die auch hier zu spüren sind.“ Die Diplom-Geographin führt das Schmelzen des Eises in der Arktis an, das Auftauen von Permafrostböden, den Artenschwund und die Dürre.

„Sehr ambitionierte
Verwaltung“

Bei ihren Gesprächen hat sie eine „sehr ambitionierte Verwaltung“ erlebt, die sich zum Ziel gesetzt hat, in allen beeinflussbaren Bereichen den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids auf Null Tonnen zu bringen. „Frühere Klimaschutzkonzepte bestanden aus vielen weichen Maßnahmen“, blickt Andreas Sauerwein zurück und kündigt ein strategisches Vorgehen wie beim Abwasser an. „Die Ziele und Aufgaben sind vergleichbar. Der Instrumentenkasten der Siedlungswasserwirtschaft hat geholfen, den katastrophalen Zustand der Fließgewässer zu beseitigen.“

Veränderungen
erfolgen schrittweise

Es handelt sich um ein sehr komplexes Thema, wie zum Beispiel beim Mobilitätskonzept: „In einer Stadt wie Münster kann man den Individualverkehr aus der Innenstadt verbannen, das geht hier nicht, wir müssen auf den Einzelhandel achten, das wird schrittweise gehen." Der motorisierte Individualverkehr wird nicht verschwinden. Zu der Verkehrswende kommt die Antriebswende, weil immer mehr Fahrzeuge elektrisch unterwegs sind. Für den Innovationspark ist konkret ein Biomassekraftwerk in Planung, dass den anfallenden Grünschnitt der Technischen Betriebe und des Forstes in Wärme umwandelt.  „Beim Strom ist es nicht so schwierig, weil die Neanderenergie Naturstrom liefert.“

Klimamanager kommt

Die Stadt selbst möchte mit gutem Vorbild vorangehen. „Es muss bis 2030 möglich sein, die eigenen Gebäude mit Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken CO-2 neutral zu bekommen“, ist Sauerwein überzeugt, der sich weitere Potentiale durch einen Klimamanager verspricht. Der kommt im nächsten Jahr, dessen Stelle wird ebenso wie die jetzige Fokusberatung durch das Bundesumweltministerium gefördert. Die Homepage der Stadt wird Beratungsangebote darstellen, die Projekte des Umweltbildungszentrums werden ausgebaut. Dazu gehört der Bürgerwald, wo die Heiligenhauser nicht nur Bäume pflanzen sollen, sondern wo der Gedanke des Naturschutzes bereits bei den Kindern verstetigt werden soll.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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