Heiligenhaus: Jugendfeuerwehr übernimmt 24-Stunden die Einsatzbereitschaft

Die Jugendlichen warten am Fahrzeug auf einen Befehl des Gruppenführers. (Foto: Feuerwehr Heiligenhaus)
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  • Die Jugendlichen warten am Fahrzeug auf einen Befehl des Gruppenführers. (Foto: Feuerwehr Heiligenhaus)
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Von Freitagmorgen bis Samstagmorgen absolvierte die Jugendfeuerwehr Heiligenhaus einen Berufsfeuerwehrtag. Die Nachwuchskräfte wurden zu sechs unterschiedlichen Einsätzen gerufen. Ein Feuer in einer Schule mit vermissten Personen und ein Einsatz in der Nacht gehörten zu den Höhepunkten des 24-Stunden Dienstes und wurden erfolgreich abgearbeitet.

"Guten Morgen. Die Jugendfeuerwehr antreten zum Dienst", schallte es morgens aus den Lautsprechern der Feuer- und Rettungswache in Heiligenhaus. Etwas verschlafen trafen die ersten jugendlichen Brandschützer mit Tasche und Luftmatratze an der Hauptwache ein. Zu Beginn traten alle in Uniform in der Fahrzeughalle an und ein Ausbilder gab die erste Verteilung bekannt, wer im Einsatzfalle auf welchem Fahrzeug eingeteilt ist und welche Aufgabe er dann übernimmt. Mit den hauptamtlichen Gerätewarten wurden dann, wie jeden Morgen die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn und vor allem die Aggregate und hydraulischen Geräte der Fahrzeuge auf Funktionsfähigkeit überprüft. Der Arbeitsdienst sah danach unter anderem die Reinigung von benutzten Schläuchen vor. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Jörg Brunnöhler zeigte den Jugendlichen wie die Schläuche der Feuerwehr nach jedem Einsatz in der eigenen Schlauchwäsche der Feuerwache gewartet und gesäubert werden. Hier konnten die Jugendfeuerwehrleute tatkräftig mithelfen und unterstützen.

Um 9.20 Uhr schrillte der Einsatzgong

Noch beschäftigt damit, die nassen Schläuche zum trocknen in den Schlauchturm hoch zu ziehen, ertönte der Einsatzgong zum ersten Mal. In einem Wohngebäude in Hetterscheidt, hat ein Heimrauchmelder ausgelöst. Sofort eilten die jugendlichen Brandschützer zur Ihren Uniformjacken und Einsatzhelmen und stiegen auf ihr Löschfahrzeug. Der sogenannte Gruppenführer, also der Chef des Löschfahrzeuges, war auch ein Jugendfeuerwehrmitglied und gab seiner Mannschaft Anweisungen über das weitere Vorgehen. Die Fahrer der Löschfahrzeuge waren erfahrene und entsprechend ausgebildete Betreuer der Jugendfeuerwehr und brachten die Jugendlichen mit den Großfahrzeugen sicher zum Einsatzort. In einem zusätzlichen Transportfahrzeug fuhren weitere Ausbilder mit, um den vorgehenden Jugendfeuerwehrleuten mit Tipps und Hilfen zu jeder Zeit zur Seite zu stehen. Nachdem ein Jugendlicher bei dem bereits wartenden Anrufer erfragte was denn passiert sei, wusste er was nun zu tun ist. Er gab seiner Fahrzeugmannschaft einen kurzen Befehl und schon legten diese routiniert Schläuche zum Gebäude, in dem bereits Rauch, simuliert durch künstlichen Nebel, aus dem Fenster quoll. Da die Wohnung sich im Erdgeschoss befand, konnte das gekippte Fenster vom Boden aus mittels Werkzeug geöffnet werden. Der vorgehende Trupp der Jugendfeuerwehr nahm die verbrannten Brötchen aus dem Ofen und belüftete die Wohnung.

Feuer in einer ehemaligen Schule

Neben einer Erstversorgung auf einem Spielplatz, einer verletzen Person nach Gartenarbeiten in einem Schrebergarten, der Befreiung einer eingeklemmten Person unter einem Container, rief der Einsatzgong die Jugendlichen um 17.05 Uhr aus dem Dienstsport. Mit nicht mehr, als der Info in einem ehemaligen Schulgebäude würde es eine Rauchentwicklung geben, fuhren die alarmierten Jugendlichen zum Einsatzort. Die angenommene Lage: An der ehemaligen International School am Sportfeld findet eine Ferienfreizeit statt und ein Kind verursachte durch zündeln ein Feuer und wird seitdem mit einem Betreuer noch im Gebäude vermutet. Nach einem kurzen Befehl gingen die mittlerweile eingespielten jugendlichen Feuerwehrleute an die Arbeit. In wenigen Minuten wurden die Schläuche angekuppelt, Wasser schoss bis an das Strahlrohr und zwei Jugendfeuerwehrleute gingen mit einem simulierten Atemschutzgerät in das verrauchte Gebäude vor. Zwei Übungspuppen wurden aus dem Gebäude gerettet und der Brandherd, dargestellt durch Diskolampen und Brandgeräusche konnte zügig lokalisiert und gelöscht werden.

Auch in der Nacht wurde zu einem Einsatz gerufen

Zu guter Letzt wurde die Jugendfeuerwehr um kurz nach 2 Uhr in der Nacht aus den Betten alarmiert. Ein Lagerfeuer ist auf dem Bolzplatz in Hetterscheidt nach einer Party unter Jugendlichen außer Kontrolle geraten, so das angenommene Szenario. Etwas schlaftrunken zogen sich die Jugendfeuerwehrleute die Einsatzuniform an und gingen zu Ihren Einsatzfahrzeugen. Das Feuer war schnell abgelöscht und nach einer halben Stunden fanden Ausbilder und Jugendliche den wohlverdienten Schlaf. "Wir haben die Art der Einsätze so reell wie Möglich ausgewählt und dargestellt, damit die angehenden Feuerwehrleute einen Einblick bekommen, welche verschiedenen Einsätze es später in der Einsatzabteilung geben kann. Zu oft kommt es vor, dass wir beispielsweise für ein Feuer alarmiert werden, welches sich vor Ort jedoch als so klein darstellt, dass es mit einer 0,5 Liter Wasserflasche abgelöscht werden kann. Noch ärgerlicher sind aber zum Beispiel Container, die vorsätzlich in Brand gesteckt werden. Das ist grundsätzlich, vor allem aber in der Nacht wenn wir dafür aus dem Bett, zur Feuerwache und dann mit dem Löschfahrzeug zur Einsatzstelle eilen müssen, ärgerlich", betont Hemmert.

Es ist ein echtes Highlight in den Schulferien

Alle zehn Betreuer der Jugendfeuerwehr Heiligenhaus sind in der Einsatzabteilung aktiv, das heißt wenn der mitgeführte Funkmeldeempfänger zum Einsatz ruft, eilen unter anderem sie als Einsatzkräfte zum Einsatzort. Als Ausbilder engagieren sich zusätzlich und übernehmen die wichtige Aufgabe, die Nachwuchskräfte der Feuerwehr Heiligenhaus im Alter von zwölf bis 17 Jahren auszubilden. "Die Jugendlichen sollen natürlich an solchen Tagen in ihrem "Feuerwehrwissen" noch sicherer werden, vor allem aber sollen sie hier eine lustige und aufregende Zeit verbringen", wünscht sich der Jugendwart Dominic Wulf der unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit in der Jugendfeuerwehr zuständig ist. "Wir haben wochenlang im Voraus mit allen Betreuern diese 24 Stunden ausgearbeitet, vorbereitet und wollen den Jugendlichen eine unvergessliche Ferien-Attraktion bieten. Wir sind sehr dankbar, denn ohne die Unterstützung von der Leitung der Feuerwehr, den hauptamtlichen Gerätewarten, Helfern aus allen Löschzügen der Einsatzabteilung, sogar aus dem privaten Umfeld und die Akzeptanz in der Bevölkerung ist solch ein Ereignis nicht zu stemmen ", fährt Wulf fort.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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