Hademarebad - Stöpsel bald endgültig gezogen?

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Die Zukunft des 38 Jahre alten Hademarebades scheint in diesen Tagen ungewisser denn je. Mittwochabend im Sportausschuss (17 Uhr, Woeste-Gymnasium) wird sich die Kommunalpolitik mit einem von der Verwaltung beauftragten Bäderkonzept beschäftigen. Darin dürften die Gutachter auch die immer deutlicher zutage tretenden Schäden des in die Jahre gekommenen Hemeraner Hallenbades auflisten, was für die Kommunalpolitik die Frage aufwirft: „Sollen wir noch über Jahre in den Erhalt des Hademarebades investieren oder lieber das Hallenbad schließen und ein neues modernes Bad - vielleicht auch an anderer Stelle - planen?“ - wohlgemerkt immer vor dem Hintergrund der städtischen Finanzmisere.
Um sich einen Überblick vom Zustand des Hademarebades zu verschaffen, unternahm die SPD-Fraktion am Montagabend einen Rundgang durch das Bad und stieß dabei vor allem unter der Wasserlinie auf einige böse Überraschungen.
Zunächst führte der Rundgang unter Leitung des Schwimmmeisters Uwe Sperling die Sozialdemokraten aber erst mal vom durchaus ansehnlichen Eingangsbereich über die Umkleidekabinen bis in den eigentlichen Beckenbereich. Doch auch wenn das Ganze schon den verblichenen Charme der 70er Jahre versprüht, waren gravierende Mängel mit Ausnahme von, brüchig gewordenen Silikonfugen in den Duschen, einigen verzogenen Türen im Umkleidebereich oder einer Deckenbeleuchtung, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, dort noch nicht zu erkennen.
Eklatant wurde es dann aber beim Betreten der „Unterwelt“ - sprich den Technikbereich des Bades. „Das ist wie auf der Titanic“, schmunzelte dann auch Uwe Sperling, „die echten Schäden findet man erst unter der Wasserlinie.“
Und da hatte der Experte durchaus Recht. Völlig veraltete Filter in Stahlbehältnissen zur Wasseraufbereitung rosten von innen langsam aber sicher durch. Der Schwallwasserbehälter für das Mehrzweckbecken (also der Auffangbehälter, in dem das überlaufende Wasser des Schwimmbeckens gesammelt wird) ist trotz kürzlich erfolgter Reparatur bereits wieder undicht und sorgt für regelmäßige „Überflutungen“ des Technikbereiches. Dann wäre da die thermochemische Entfeuchtungsanlage, die in den 80er Jahren zur Energieeinsparung eingebaut und erst 2006 repariert wurde. Der damalige Kommentar des Installateurs lautete: „Die hält jetzt wieder zwei Jahre!“ Dort drohen ebenso immense Investitionen wie bei den Abwasserleitungen aus Guss, die „langsam alle durchmockern“. Nicht verschwiegen werden darf auch, dass zuletzt bei den Wasseruntersuchungen des Gesundheitsamtes Legionellen im Badewasser festgestellt wurden - momentan noch unter den Grenzwerten - doch wie lange noch?
Die Zukunft des Hademarebades ist ungewisser denn je, da war man sich auch bei den SPD-Politikern im Anschluss an das Abtauchen in die Hademarebad-Unterwelt“ einig.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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