Trinkwasserverseuchung: Bürgermeister fordert lückenlose Aufklärung und Bürgerversammlung

Von der Stadt Hemer erreichte die Redaktion am Montag folgende Stellungnahme von Bürgermeister Michael Esken zum Thema Bakterienbelastetes Trinkwasser in Landhausen und Stübecken:

„Ich bin entsetzt, dass die Stadt Hemer und der Bürgermeister mehr oder weniger zufällig von der Trinkwasserbelastung in Landhausen und Stübecken am Samstagabend erfahren haben.“ Hemers Bürgermeister Michael Esken schüttelt auch am Montagmorgen, 14. Januar, eineinhalb Tage nach Bekanntwerden der coliformen Bakterien im Trinkwasser mit dem Kopf: „Die Informationspolitik gegenüber der Bürgerschaft war schlicht und ergreifend suboptimal.“ Esken stellt öffentlich zehn Fragen an das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises sowie an die Stadtwerke Hemer GmbH. „Ich möchte damit deutlich machen, dass die Stadt Hemer im Sinne ihrer Bürgerinnen und Bürger eine vollumfängliche und transparente Aufklärung erwartet!“

10 Fragen an den Märkischen Kreis und die Stadtwerke Hemer:

1.)Seit wann hat das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises Kenntnis von einer Mehrung von Durchfallerkrankungen in Landhausen und Stübecken?

2.)Welche Maßnahmen sind anschließend durch das Gesundheitsamt ergriffen worden?

3.) Warum hat die Stadt Hemer unmittelbar keine Informationen erhalten?

4.) Wenn an einem Samstagmittag auch bei der Kreisleitstelle in Lüdenscheid entsprechende Daten beziehungsweise Informationen vorliegen - warum gab es keinen Hinweis seitens der Kreisleitstelle an die Feuerwehr und das Ordnungsamt der Stadt Hemer?

5.)Warum ist seitens der Stadtwerke Hemer keine unmittelbare Information an das Ordnungsamt der Stadt Hemer erfolgt?

6.) Wie kann es in Zeiten modernster Kommunikationsmittel, -methoden und –möglichkeiten dazu kommen, dass ein derart unprofessionelles Informationsschreiben am Samstag, 12. Januar, an 900 Haushalte verteilt wird?

7.)Wie gedenken die Stadtwerke Hemer und das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises eine größtmögliche Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger in Hemer zu schaffen?

8.) Können weitere Trinkwasserbelastungen auf Hemeraner Stadtgebiet ausgeschlossen werden?

9.)Gibt es einen Verhaltenskodex speziell für kranke und/oder ältere Menschen beziehungsweise Kinder?

10.) Wie werden die Krisenmanagements der Stadtwerke Hemer und des Gesundheitsamtes des Märkischen Kreises bei zukünftigen Vorfällen dieser oder ähnlicher Art gestaltet?

Hemers Bürgermeister Michael Esken wird sich mit der schlichten Beantwortung dieser Fragen allerdings nicht zufrieden geben: „Ich habe eine ganz klare Erwartungshaltung gegenüber dem Märkischen Kreis und den Stadtwerken Hemer. Aus meiner Sicht gab es zahlreiche Informationspannen. Die Hemeranerinnen und Hemeraner haben das Recht auf eine lückenlose und umfangreiche Aufklärung sowie die unmittelbare Veröffentlichung sämtlicher Ergebnisse, sobald diese schriftlich vorliegen.“ Esken fordert darüber hinaus eine Bürgerversammlung mit Vertretern der Stadtwerke Hemer, des Gesundheitsamtes sowie des Hygieneinstitutes Gelsenkirchen, „die kurzfristig einberufen werden muss und in der Betroffene sowie Interessierte ihre Fragen an Experten stellen können“.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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