Lokalkompass-Community
BürgerReporter des Monats März: Ortwin Horn aus Herne

Ortwin Horn aus Herne ist unser BürgerReporter des Monats März.  | Foto: Ortwin Horn
7Bilder
  • Ortwin Horn aus Herne ist unser BürgerReporter des Monats März.
  • Foto: Ortwin Horn
  • hochgeladen von Jens Steinmann

Seit 50 Jahren Herner Bürger, seit guten sechs Jahren als BürgerReporter im Lokalkompass unterwegs: Ortwin Horn ist der Lokalkompass-Community als Urtyp des Ruhrgebiets und vielseitiger Hobby-Fotograf bekannt. Er ist unser BürgerReporter des Monats März.

1. Wie kam es, dass du BürgerReporter geworden bist?
Das ist schon so lange her, ich glaube, damals gab es einen Aufruf als Bürgerreporter dabei zu sein. 

2. Was gefällt dir gut am Lokalkompass, was weniger?
Der Lokalkompass steht mitten im Geschehen der Stadt, nicht nur die große Politik steht im Vordergrund. Außerdem kann man als Bürger hier besser mitreden.

3. Was ist deine schönste Erinnerung als BürgerReporter?
Naja, das ist einfach: Als das erste Mal ein Bild von mir auf dem Titel war. 

4. Du fotografierst leidenschaftlich gern. Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Fotografiert habe ich schon als Jugendlicher, damals noch mit der Rolleicord meines Vaters, die ich heute noch besitze. Allerdings hat mich ein Kollege dazu gebracht es einmal mit der Filmerei zu versuchen, das war 1972. Da habe ich meine erste Super-8-Kamera gekauft. Viele schöne Filme sind damals entstanden, die meisten natürlich privater Natur.

5. Zwischen 1995 und 2005, Jahre vor der Drohnenfotografie von heute, hattest du mehrmals aus einem Sportflugzeug heraus fotografieren können. Wie kam das und was hast du alles fotografiert?
Merkwürdigerweise habe ich die ersten Luftaufnahmen mit der Filmkamera und nicht mit der Fotokamera gemacht. Und zwar 1981 für einen Film den ich zum 75. Jubiläum der HCR (Straßenbahn Herne Castrop-Rauxel ) gedreht habe. Danach bin ich mit dem Piloten in unregelmäßigen Abständen in die Luft gegangen. Das war ganz schön abenteuerlich, hing ich doch aus dem Fenster der Maschine, um gute Bilder zu machen. Die letzten Aufnahmen waren dann eben 2004, als ich unter anderem den neuen Busbahnhof in Herne abgelichtet habe, aber auch Wohngebiete und die Akademie [Mont-Cenis in Herne, Anm. d. Red.].

6. Hast du ein Lieblingsgenre beim Fotografieren?
Bei all den vielen Dingen die ich gerne fotografiere, gehören Mensch zu meinen bevorzugten Motiven.

7. Wenn du einen Monat auf Fotoreise durch ein Land deiner Wahl gehen könntest – welches wäre das und wieso?
Ja, schon immer habe ich mich für Australien mit seinen extremen Landschaften und der vielfältigen Tier und Pflanzenwelt begeistert. Da gäbe es unendlich viele Motive, zum Beispiel auch die gewaltigen Roadtrains (The Ghan), die quer durch den Kontinent fahren, um die Bürger zu versorgen. So ein Ding würde ich gerne mal fahren, von Melbourne nach Darwin. Aber: Traum beiseite und zurück in die Wirklichkeit.

8. Was macht Herne lebenswert? Was läuft überhaupt nicht gut? 
Herne ist eine liebenswerte Stadt mit vielen kleinen Attraktionen und lebenswerten Stadtteilen. Und im Moment sieht es ja so aus, als ob es langsam aufwärts geht. Neue Stadtteile entstehen, auch Industrie wird angesiedelt. Nach dem Wegfall des Bergbaus mit seinen zahlreichen Zulieferbetrieben brauchen wir das auch, damit die Bürger Arbeit und Wohnung haben. Liegt das vielleicht am jetzigen Oberbürgermeister? Da fällt mir ein, dass ich nunmehr seit 50 Jahren in Herne wohne.

9. Wenn du vier Jahre lang Bürgermeister von Herne sein könntest – was würdest du als erstes ändern?
Ich würde etwas mehr Bürgernähe zeigen und nicht nur beim ersten Spatenstich zu einem neuen Einkaufszentrum oder einem neuen Industrieviertel zu sehen sein. Ein negatives Beispiel: Als in Holthausen eine Giftschlange verloren ging [Es wurde deutschlandweit berichtet, Anm. d. Red.], da hat sich die Stadtspitze erst nach einer Woche bei den Bürgern gezeigt. Desweiteren würde ich dafür sorgen, dass auch im unteren Angestellten und Arbeiterbereich (Helden der Arbeit;-)) die Mitarbeiter soviel Geld verdienen, dass sie auch vernünftig davon leben können ohne Stütze beantragen zu müssen.

10. Wenn du nochmal einen Beruf ergreifen könntest – welcher wäre das und warum?
Mein ursprünglicher Berufswunsch war Kameramann, leider hat sich das zerschlagen. Ich musste einen ungeliebten Beruf ergreifen. Warum Kameramann? Schon in der Jugend war ich ein begeisterter Kinogänger. In Bochum-Langendreer, wo ich aufgewachsen bin, gab es allein auf der Alten Bahnhofstrasse vier Kinos! Gerne hätte ich auch solch schöne Bilder auf die Leinwand gebracht. In späteren Jahren waren es Leute wie Michael Ballhaus und Jost Vacano, die mich mit ihren gewaltigen Bildern begeistert haben. Michael Ballhaus hatte schon in den 1960ern mit Rainer Werner Faßbinder gearbeitet und Jost Vacano hat die Bilder von "Das Boot" gestaltet.

Lesetipps der Redaktion:
Der Karneval in Venedig
Von Oben (Luftbildaufnahmen)
Fundsache II
Gefräßiger Räuber

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

257 folgen diesem Profil

45 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.