Mein Freund der Baum

Wie die Profis: Katharina und Janina (v. li.) sind mit Spaß bei der Sache.Alle Fotos: Erler
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Mit dem Resistographen und einem Bohrer in der Hand nähern sich Katharina und Janina der hilflosen Rubinie. Doch keine Angst, die beiden Mädchen haben nichts Zerstörerisches im Sinn. Denn sie sind am Girls Day mit den Baumkontrolleuren des Fachbereichs Stadtgrün unterwegs.
„Wir mögen die Natur und Tiere total gern“, lassen Katharina (12) und Janina (10) mit leuchtenden Augen wissen. Deshalb haben sie sich am diesjährigen Girls Day für ein naturnahes Erlebnis entschieden. Die beiden Mädchen machen diesen Erlebnistag zu einem kleinen Familienausflug, sind sie doch Cousinen.
Beim Girls Day bekommen Mädchen die Gelegenheit, in Berufe reinzuschnuppern, die sonst eher von Männern dominiert werden. Doch bei den Baumkontrolleuren stimmt das so nicht. „Wir sind zwei Frauen und zwei Männer“, lässt Sabine Piorrek wissen.
Diese kümmern sich um die städtischen Bäume in den vier Bezirken, und das sind mehrere zehntausend Stück.
„Wir untersuchen die Bäume auf ihre Standfestigkeit, nach Totholz, Faulstellen oder auch nach Sturmschäden“, berichtet Marc Groesdonk. Denn schließlich geht es bei Bäumen, die am Straßen- oder Wegesrand stehen, um die Sicherheit der Bürger. Wer will schon einen herabfallenden Ast abbekommen? Dabei ist jeder Baum in einem Kataster aufgeführt, in dem die verschiedenen Untersuchungen, die im Lauf der Jahre zusammenkommen, verzeichnet sind. „Das ist wie eine Krankenakte“, lässt Sabine Piorrek wissen.
Für einen Tag werden die Stadtgrün-Mitarbeiter von Katharina und Janina unterstützt. Und die Profis sind voll des Lobes. „Die beiden sind sehr interessiert. Und sie kennen sich mit Bäumen gut aus“, so Piorrek. „Das hat mir mein Opa beigebracht“, lässt Katharina mit strahlendem Lächeln wissen.
Als ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes erweist sich eine Fahrt mit dem Hubsteiger in luftige Höhen. „Damit kommen wir bis zu 24 Meter hoch, wenn wir zum Beispiel einen Blick auf die Baumwipfel werfen wollen“, erklärt Piorrek. „Das war lus-tig“, erklären Katharina und Janina unisono. Angst hatten die beiden nicht, „wir klettern ja auch so auf Bäume“, erkären sie ganz cool.
Nun können sich die Mädchen bei ihrer Station auf dem Friedhof in Holthausen den Resistographen näher anschauen. „Damit messen wir die Restwandstärke des Baumes“, erklärt Marc Groesdonk.
Und wie gefällt es den jungen Damen? „Das macht Spaß. Wir durften schon bohren und haben Kakao geschlürft“, erklärt Katharina. Und so ein Tag ohne Schule ist ja auch nicht zu verachten. Für die alte Rubinie gibt es dagegen kein Happy End. „Sie wird gefällt“, verrät Marc Groesdonk.
50 Mädchen sind am Girls Day alleine bei der Stadt Herne unterwegs, wie Stadtsprecher Christoph Hüsken wissen lässt. Vom Stadtgrün bis zum Bauhof, dem IT-Bereich oder der Veranstaltungstechnik tummeln sich viele junge Menschen in den städtischen Abteilungen und Einrichtungen.
„Wir sind seit elf Jahren mit von der Partie“, so Hüsken. Und wenn man sieht, mit welcher Freude Katharina und Janina bei der Sache sind, dürfen gern noch viele weitere Jahre dazukommen.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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