Damit der Fernseher nicht dunkel bleibt!

Manfred Lieder, Vorstandsmitglied der Innung für Informationstechnik Ruhr, hält das notwendige LNB-Empfangsteil in der Hand. Experten wie er sorgen dafür, dass Satelliten-Nutzer keine böse Überraschung erleben. Foto: Erler
  • Manfred Lieder, Vorstandsmitglied der Innung für Informationstechnik Ruhr, hält das notwendige LNB-Empfangsteil in der Hand. Experten wie er sorgen dafür, dass Satelliten-Nutzer keine böse Überraschung erleben. Foto: Erler
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

Wer in Herne Fernsehprogramme über eine analoge Satellitenanlage empfängt – das sind etwa 9000 Haushalte – muss sich bald umstellen. Spätestens zum 30. April werden alle TV-Programme via Satellit nur noch digital ausgestrahlt.

Das gilt sowohl für die öffentlich-rechtlichen TV-Prgramme als auch für die privaten. Haushalte mit einem analogen Satellitenanschluss sollten sich also zügig für eine Digitalisierung ihrer Satellitentechnik entscheiden. Möglich ist auch eine andere Empfangsart – per Kabel, Antenne oder Internet.
Betroffen von der Umstellung sind nur diejenigen, die über eine Satellitenschüssel mit einem analog ausgelegten Empfangskopf und Verteilweg verfügen.
Wer sich nicht sicher ist, ob seine Satelliten-Empfangsanlage analog oder digital arbeitet, kann dies ganz leicht herausfinden: TV-Programme wie Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben bieten auf der Videotextseite 198 einen entsprechenden Service. Nur wer dort auf seinem TV-Bildschirm den Hinweis findet, dass sein analoges Angebot am 30. April abgeschaltet wird, ist zum Handeln gezwungen.
Wer seine analoge Satelliten-Empfangstechnik umrüsten möchte, braucht die Satellitenschüssel (Parabolantenne) weder zu tauschen noch neu auszrichten. „Allerdings“, so Experte Manfred Lieder, „ist ein digitaltauglicher Empfangskopf erforderlich, der im Brennpunkt der Schüssel montiert ist.“ Dieser sogenannte LNB (Low Noise Block Converter) muss digitale Signale verarbeiten können, was nur bei einem digitaltauglichen Universal-LNB der Fall ist.
Da das herkömmliche analoge Fernsehgerät nicht in der Lage ist, digitale Impulse in TV-Bilder umzuwandeln, muss auch bei den Empfangsgeräten in der Wohnung umgerüstet werden. Der analoge Satellitenreceiver wird deshalb gegen einen dititalen ausgetauscht. Der Digitalreceiver „übersetzt“ digitale Signale so, dass sie vom herkömmlichen Bildschirm abgebildet werden können.
In den neueren TV-Geräten ist ein entsprechendes Modul für digitalen Satellitenempfang oft bereits integriert.
„Das nötige LNB-Empfangsteil schlägt mit 14,95 Euro für einen einzelnen Anschluss zu Buche – bei Selbsteinbau“, gibt Mafred Lieder zu verstehen. „Der notwendige Digitalreceiver kostet in der Regel zwischen 79 und 100 Euro.“ Wenn ein Fachbetrieb die Arbeiten ausführe, müsse der Kunde mit einem Arbeitslohn von etwa 55 bis 120 Euro rechnen.
Die Vorteil des digitalen Fernsehens liegen auf der Hand: Die Digitaliserung der Bild- und Tonsignale macht es möglich, mehr TV-Programme zu übertragen – und dies sogar in höherer Qualität. Hinzu kommen Zusatzangebote wie etwa Fernsehkanäle in hochauflösender Bildqualität (High Definition Television HDTV sowie bereits einzelne Angebote in 3D) oder programmbegleitende Informationen, die über eine Menüsteuerung abgerufen werden können.
Nicht hereinfallen sollte man auf zweifelhafte „Besucher“ an der Haustür, die behaupten, dass der Fernseher „komplett abgeschaltet wird“. Davor warnte Ingo Döring, Leiter der Herner Verbraucherberatung.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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