Wenn Schalker BVB-Trikots tragen

Auch vor dem Derby am Dienstag ganz entspannt: Autor Jörg Müller. | Foto: Verlag
  • Auch vor dem Derby am Dienstag ganz entspannt: Autor Jörg Müller.
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Was ist eigentlich eine Deeskalationswaffe und welches Trauma muss der Dalai Kurt überwinden? Was macht überhaupt das Besondere des Ruhrgebiets aus? Wie fühlen die Menschen im Revier, wie ticken sie und warum ist Fußball die wichtigste Nebensache der Welt?

Das sind einige der Fragen, die der Wanne-Eickeler Autor Jörg Müller in seinem Erstlingswerk „Herbert und die blau-weißen Zecken“ mit genauem Blick fürs Detail und in seiner ganz eigenen Art beantwortet.

Viele liebenswerte, teilweise auch skurrile und vor allem völlig unterschiedliche Figuren bestimmen das Geschehen in diesem Fußballmärchen. Von Herbert über Robie bis zu den Zwillingen Alpha und Beta, den Jugos und Oma Paula – alle Figuren haben und leben ihre Geschichte, in der sich oft auch die Geschichte des Ruhrgebiets widerspiegelt.

Sie werden für den Leser lebensechte Begleiter rund um die Erlebnisse des 33. Spieltags der Fußball-Bundesliga.

Schmunzelnd verfolgt der Leser, wozu echte Liebe zum Fußball führt und was möglich wäre, wenn ein Märchen wahr wird.Nicht nur für Fußballfans ist der 398-Seiten-Schmöker eine Fundgrube, sondern auch für Liebhaber des Ruhrgebiets und solche, die es werden wollen.

Fußball ist schlimmer als Krieg

Das Geschehen ist naturgemäß dramatisch, denn Fußball ist schlimmer als Krieg, wie wir im Vorwort lesen: Die Dortmunder Borussia hat nach einer herausragenden Hinrunde in der Rückrunde das Pech gepachtet. Die Verantwortlichen sind verzweifelt, alle Bemühungen, die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückzubringen, scheitern.

Ganz im Gegensatz dazu die Schalker und die Bayern. Nach einem verkorksten Start holen die beiden Vereine Punkt für Punkt auf. Und so kommt es am 33. Spieltag zum vorentscheidenden Spiel in Dortmund, wo die Borussia die sich in Topform befindlichen Bayern aus München empfängt. Gewinnen die Bayern, so sind die Dortmunder und die Schalker mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Rennen um die Meisterschaft.

Genialer Gedanke

Die Freunde versuchen, den Dortmund-Fan unter ihnen aufzubauen, denn alle wollen, dass ein Revierverein Deutscher Fußballmeister wird. Der Bochumer kommt auf den genialen Gedanken, die aktuelle Schalker Euphorie auf die Dortmunder Mannschaft zu übertragen.

Und so macht sich der Schalker auf den Weg, elf Schalker Fans ausfindig zu machen, die bereit sind, in BVB-Trikots nach Dortmund zu fahren, um dort die Dortmunder zum Sieg gegen die Bayern anzufeuern – so gar nicht kriegerisch eingestellt gegen Schwarz-Gelb!

Das Spiel endet dank der Unterstützung der Schalker Fans 4:4. Da die Schalker Mannschaft gleichzeitig ihr Spiel gewinnt, kommt es zu einem absoluten Novum in der Fußball-Bundesliga. Die Vereine Bayern, Schalke und Dortmund sind vor dem letzten Spieltag punktgleich. Ganz schön märchenhaft . . .

Nach dem Spiel wird der Dortmunder Trainer von einer Reporterin auf eine vermeintliche Unterstützung seiner Mannschaft durch Schalker angesprochen. Er gibt daraufhin das Versprechen, zu Fuß von Dortmund nach Schalke zu gehen, um dort seinen Mitgliedsantrag bei den Königsblauen zu stellen.

Einmaliges Schauspiel

Und so kommt es zu dem einmaligen Schauspiel, dass sich die Dortmunder und Schalker Teams, begleitet von jeweils 1000 Fans der beiden Vereine, auf den Weg machen, um über die gesperrte Lebensader des Reviers, die A 40, und unter dem Beifall von Hunderttausenden von Zuschauern nach Gelsenkirchen zu marschieren, wo der Dortmunder Trainer den Mitgliedsausweis des ruhmreichen FC Schalke 04 entgegennimmt.

Na dann man los, Herr Klopp – aber es ist ja nur ein Märchen. Mit einem tiefen, friedfertigen und menschlichen Kern, das muss man sagen. Das Buch killt sanft den blanken Hass, den Anhänger rivalisierender Fußballvereine nur zu oft aufeinander haben.

Das Fußball-Märchen, das bei der Herner Kolloss Werbe- und Verlags-GmbH erschienen ist, bekommt man über Probüro in Wanne-Eickel und bei der Firma Budde in Herne. Außerdem über http://www.mein-name-ist-herbert.de

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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