"Ich beschönige nichts": Margarete van Marvik aus Hilden hat einen neuen Roman veröffentlicht

Margarete van Marvik mit ihrem neuen Roman "Manche Engel sterben früh". | Foto: Michael de Clerque
  • Margarete van Marvik mit ihrem neuen Roman "Manche Engel sterben früh".
  • Foto: Michael de Clerque
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"Manche Engel sterben früh“ lautet der Titel des neuen Romans von Margarete van Marvik aus Hilden. Darin geht es um Ruth, zu Beginn fast sieben Jahre alt, deren Leben sich mit der Geburt ihrer Schwester schlagartig ändert.

Dass Ruths Mutter den Geburtstag ihrer ersten Tochter vergisst, ist nur eines von vielen Anzeichen. Ruth merkt, dass sie in dieser Familie nicht mehr willkommen ist. Mutter und Stiefvater haben nur noch Augen für „Engelchen Christin“. Ruth ritzt sich, säuft sich ins Koma, bricht Ende der siebten Klasse die Hauptschule ab, jobbt und schlägt sich zu ihrer Tante nach Berlin durch.

Dort fasst sie Fuß, hat etwas später eine kleine eigene Wohnung - und dann steht Christin abgemagert, verkommen und drogensüchtig vor ihrer Tür. Christin bestiehlt Ruth. Diese ist nun endgültig enttäuscht, kontaktiert aber trotzdem die gemeinsame Mutter - die überraschend gleichgültig reagiert.

Buch nicht mehr aus der Hand gelegt

Viele Leser berichten in ihren Online-Rezensionen, dass sie das Buch einmal angefangen nicht mehr aus der Hand legen konnten. „Ich beschönige nichts, ich bin direkt“, beschreibt Margarete van Marvik ihren Schreibstil.

Parallelen zur eigenen Vergangenheit

Die Geschichte weise durchaus Parallelen zu ihrem eigenen Leben auf: Mit 14 Jahren türmte sie nach Frankreich, schlug sich dort durch. Und auch den Job der Datentypistin sowie die Tante in Berlin hat es wirklich gegeben. Auch viele Details und Beobachtungen aus den 1950er und 1960er Jahren stammten aus der Wirklichkeit, berichtet van Marvik weiter. Zum Beispiel, dass die kleine Ruth nicht auf die Geburt ihrer Schwester vorbereitet wurde, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.
Und: „Je mehr man schreibt, desto mehr erinnert man sich“, sagt van Marvik.

Zeitungsartikel helfen ihr, die Geschichten abzuwandeln oder auszuschmücken.
Erst vor wenigen Jahren hat die Autorin angefangen zu schreiben. Anlass war die Stipendiums-Ausschreibung eines zweijährigen Studiums zum Schriftsteller an der Cornelia Goethe-Akademie in Frankfurt. Van Marviks Herbstgedicht überzeugte die Jury, und auch mit der eingereichten Romanidee konnte die Hildenerin punkten.

"Bitte weiterschreiben!"

„Bitte weiterschreiben“ - diesen Kommentar hörte sie von ihrer Lektorin Alexandra Eryigit-Klos während des Studiums immer wieder. Van Marvik folgte, und veröffentlichte ihren Roman „Albtraum“, im vergangenen August erschien „Manche Engel sterben früh“.

Schreiben, das war schon immer van Marviks Traum. Und die Ideen gehen ihr nicht aus. Derzeit arbeitet sie an der Fortsetzung von „Albtraum“. „Ich möchte all denjenigen eine Stimme geben, deren Leben nicht glatt verläuft. Denn diese Geschichten gibt es. Immer wieder. Es wird aber nur wenig darüber gesprochen“, schließt van Marvik.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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