Von der Siedlung zum Stamm: Vor 30 Jahren hatte Herz-Jesu-Gemeinde den Wunsch nach Pfadfindern

Vor dem Pfarrhaus Herz-Jesu in Königsborn
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  • hochgeladen von Stefan Reimet

Einmal Pfadi, immer Pfadi gilt weitgehend auch heute noch, indes haben sich Aufgaben und Regeln für die Ausbilder in den vergangenen Jahren stark verändert. Betreuung und Aufsicht der Gruppen unterliegen Vorgaben durch DPSG und Kirche. „Alle Leiter müssen mehr Schulungen absolvieren als früher“, weiß Annika Husarek(26), heute Vorsitzende des Stamm Herz-Jesu. Vor elf Jahren ging sie mit einer Freundin einfach mal mit zum Gruppentreffen. Als Pfadi lernte sie Gemeinschaft und Gleichberechtigung zu schätzen. Anfang der 80er Jahre kam in der Gemeinde der Wunsch nach einer Pfadfindergruppe auf. Ideengeber waren insbesondere Lothar Annus und Antonius Buller, die zunächst eine sog. Siedlung, Vorstufe des Stammes, aufbauten. Der Stamm spaltete sich schließlich 1982 ab, ist seitdem eigenständig in Königsborn tätig und einer von rd. 1400 in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Geprägt wurde die Jugendarbeit im Stamm in den vergangenen Jahren durch Diakon Manuel Klashörster. Der ehemalige Leiter erhält am 26. Mai die Priesterweihe in Paderborn. Im Jugendtrakt des Pfarrheims an der Herz-Jesu-Kirche finden sowohl die Gruppenstunden der einzelnen Stufen als auch die Leiterrunden statt. 55 Mitglieder zählt der Stamm und hat, wie viele andere Vereine auch, mit einem Mangel an Leitern zu kämpfen. Ausbildung und Beruf bedeuten für viele Pfadfinder einen Wohnortwechsel. Dafür kommen oft junge Eltern wieder zur Pfadfinderarbeit. Wie Jochen Cichon, der als Leiter die Zeit seiner Söhne bei den Pfadis begleitet. „Fahrten, Stammeslager, Basare, es ist immer etwas zu organisieren“, hat er erfahren. Sozialpädagogin Annika Husarek freut sich besonders darüber, dass Kinder wieder größeres Interesse an den Pfadfindern haben. Rund 20 Wölflinge tummeln sich heute im Stamm Herz-Jesu. "Ausflüge machen und Karten zeichnen, das gefällt mir", sagt Wölfling Mathes Disselhoff(8). Basteln von Schriftrollen mit Szenen aus der Bibel, Zeichnen von Wegekarten im Kurpark Königsborn, Natur- und Gemeinschaftserlebnisse bei Stammeslagern, die Aktivitäten der Pfadfinder sind umfangreich. Mit Blick auf die Zukunft wünscht sich der Stamm, dass möglichst viele Jungpfadfinder auch als Leiter die Organisation fortführen.

Den 30. Geburtstag feiert der Stamm am Samstag, 12. Mai, im Pfarrgarten Herz Jesu, Gabelsberger Straße 4. Auftakt bildet ein durch die Pfadfinder gestalteter Gottesdienst um 15 Uhr in der Herz-Jesu Kirche. Im Programm ab 16 Uhr sind die typischen Pfadfinderspiele, um 17.30 Uhr wird ein Buffet eröffnet und ab 18.30 Uhr lädt der Stamm zum Austausch am Lagerfeuer ein.
Info:

„Pädagogik des Erlebens und Verantwortung für den Einzelnen und die Gruppe“ ist das Leitbild der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), gegründet 1929, die auf die Weltpfadfinderbewegung von Lord Robert Baden Powell aus 1909 zurück geht. Im Nationalsozialismus verboten werden ab 1945 viele Gruppen in den Kommunen neu gegründet. Zentraler Treffpunkt der Pfadfinder wird das heutige Bundeszentrum der DPSG in Westernohe (Westerwald), wo bis zu 5000 Pfadfinder regelmäßig ihr Lager aufschlagen. Ab 1971 ist die Pfadfinderschaft auch für Mädchen und Frauen offen. Seit 1982 lädt der Stamm Herz-Jesu Königsborn seine Gruppen, nach Alter in Wölfinge(7-9J.), Jungpfadfinder(10-12), Pfadfinder(13-15), Rover(16-20) eingeteilt, zu Aktivitäten ein. Zu den gemeinsamen Höhepunkten zählte 2008 der WeltJugendtag@home in Rüthen, gemeinsam mit anderen Stämmen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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