Gärtner vermissen Frost und freuen sich auf Sonne
Frühling funkt erste Signale

Sonne erwünscht: Kathrin Maida sehnt sich mit ihren Kindern Leona und Flori den Frühling herbei. | Foto: Stefan Reimet
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Der Winter scheint irgendwie auszufallen, die Tage werden länger, kein Wunder dass viele Gärtnern schon mal nach Spaten und Harke schielen. Bestärkt vom Blick in den Kalender, am 1. März ist Frühlingsbeginn, bereiten sich auch die Laubenpieper auf die kommende Saison vor. Vorboten des Frühlings jucken bereits in den Augen und die Nase läuft – Die ersten Blütenpollen sind unterwegs. Klare Signale, das trübe Schmuddel-Wetter kann die ersten Frühblüher nicht mehr stoppen.

Denn am Dienstag, 1. März 2022 beginnt der meteorolgische Frühling, weil die Jahreszeiten in diesem Kalender immer am ersten Tag des Monats starten. Der kalendarische Frühling ist dann noch fast drei Wochen entfernt, Stichtag Sonntag, 20. März. Er fällt nahezu auf das Datum der „Tagundnachtgleiche“. Und nur eine Woche darauf wird an der Uhr gedreht, ab 27. März können wir die Abende noch länger genießen.Die Astschere muss mal geschliffen werden stellt Florian Maida in seiner „Weinlaube“ am Tulpenweg fest, sonst wird es nichts mit dem Beschnitt der Obstbäume. In der KGA „Am Oelpfad“ hat der Handwerksmeister mit seiner Familie eine Parzelle gepachtet. Ehefrau Kathrin kann es kaum erwarten: „Sobald die Sonne öfter rauskommt legen wir los.“ Der Garten wird auf Vordermann gebracht, hat es nach der extrem regenreichen Periode auch nötig. Sträucher, Hecke und Bäume werden beschnitten, Umgraben und Unkraut jäten stehen dann auf dem Plan. Arbeit, die der ganzen Familie Spaß macht. „Entdecken wie viele Tiere sich tummeln, wenn aus den Blumenzwiebeln die ersten Blüten treiben und man ist in Bewegung.“ Endlich wieder im eigenen Garten an frischer Luft zu sein, darauf freuen sich auch die Kinder Leona und Flori. Besonders in der Coronazeit wurde er zum Feriendomizil. Erdbeeren, Tomaten, Gurken, Frühlingszwiebeln anzubauen, darauf freuen sich nicht nur die Maida´s bereits jetzt.
Bestandsaufnahme
Viel mehr als erste Schneeglöckchen und zarte Blüten einzelner Sträucher ist bislang kaum erkennbar. Aber eine erste Aussaat im Frühling sorgt bereits in den folgenden Monaten für schöne Blumen und leckere Lebensmittel im heimischen Garten. Anemonen, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen, Primeln, Krokusse, die Liste der Frühblüher ist lang. Sie profitieren von der ersten Bodenwärme und fehlendem Blattwerk der Umgebungshölzer. Wer im Garten loslegen möchte sollte eine Runde durch durch das Grün machen und eine Bestandsaufnahme. Welche Pflanzen haben den vorangegangenen Herbst und Winter überlebt? Mit dem Baumbeschnitt sollte, soweit nicht im Herbst erfolgt, bis nach dem Frost gewartet werden. Stauden vertragen das Zurückschneiden bereits jetzt.
Kälte erwünscht
Doch bis dahin wünschen sich Gartenexperten noch Minusgrade. Denn so schön die ersten Farbtupfer sind: “Es fehlt Frost der das Ungeziefer vernichtet“, erklärt KGA-Vorstandsmitglied Christine Ledwon. Kathrin Maida: „Letztes Jahr gab es eine Plage, über 200 Schnecken sammelte ein Nachbar pro Tag ein. Wir haben Blumen gepflanzt, am nächsten Tag war alles weggefressen.“ Der milde Winter könnte den Gärtnern aber auch das Leben erleichtern. Weil der Boden nicht tief durchgefroren ist fehlt das Aufbrechen und feine Krümeln des Erdreichs, der Boden bleibt verdichtet. Zur Lockerung sollte dann nicht tief umgegraben sondern nur mit Rechen oder Kralle durchgezogen werden. Tiefes Umgraben würde die Erdschichten unerwünscht vermischen.
Garten als Urlaubsersatz
Fast alle Kleingartenanlagen im Kreis Unna erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. „Weil der Sommerurlaub vergessen werden konnte war der Garten perfekter Urlaubsersatz“, bringt es KGA-Vorstand Thomas Cypris auf den Punkt. In das Erscheinungsbild ihrer Anlage investieren die Hobbygärtner viel Zeit und Kraft. Der Lohn: Seit etwa 20 Jahren erhält die Anlage regelmäßig die „Rote Azalee“ als Anerkennung des Bezirksverbandes. Wird der Preis in diesem Jahr wieder ausgelobt, bewirbt sich Am Oelpfad darum. Bis dahin stehen aber die Pflichtstunden in der Anlage an. Ab dem 19. März sind die Laubenpieper dazu aufgerufen. Sollte das Wetter nicht mitspielen dann sind zumindest die Tage länger.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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