Schwester Dr. Lea Ackermann Gründerin von SOLWODI zu Gast bei der Kreis Frauen Union Wesel

Sabine Weiss MdB Vorsitzende der Frauen Union des CDU Kreisverbandes Wesel begrüßte Schwester Dr. Lea Ackermann im Sonsbecker Kastell. Das Thema war „Wa(h)re Liebe“ – Das schmutzige Geschäft mit der Liebe.

Sabine Weiss MdB lernte Schwester Dr. Lea Ackermann 1990 kennen. Damals war Sabine Weiss noch als Rechtsanwältin tätig. Nach dem Kennenlernen änderte sich persönlich für Sabine Weiss einiges. Sie gründete 1992 ihr Philippinenprojekt und war 1994 Mitbegründerin der SOLWODI in Duisburg. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege. In dieser Woche kommt z. B. Schwester Dr. Lea Ackermann nach Berlin.

Seit 50 Jahren arbeitet Schwester Dr. Lea Ackermann schon als Nonne in den Orden der „Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“. Ihre Stationen in Afrika gehen von Ruanda über Kenia bis nach Mombasa. Für sie war es wichtig, etwas Richtiges zu tun „Ich wollte was tun für die chancenlosen Kinder Gottes….wenn wir alle Kinder Gottes sind, dann hat Gott für uns alle die Funktionen der Eltern und damit auch alle Sorgen und Nöten.“ Die Karmeliter empfinden sich als die Hände und das Herz Gottes. In dieser Rolle geht Schwester Dr. Lea Ackermann auf und sie spricht mit ihrer offenen Art die Zuschauer an. In Mombasa lernte sie sehr viele Frauen in allergrößter Not kennen. Die Touristen kamen in das Land und kauften das Elend. Frauen und Kinder zu ihrem Vergnügen. Nach dem Besuch der Frauenkonferenz in Nairobi 1985 gründete Schwester Dr. Lea Ackermann den Verein SOLWODI. Die Abkürzung steht für „SOLidarty with WOmen in DIstress“ – Solidarität mit Frauen in Not und Gewaltsituationen. Dieser Verein ist in Afrika aber auch in Deutschland aktiv.

Schwester Dr. Lea Ackermann berichtet von der Arbeit von SOLWODI. Zu SOLWODI kommen Frauen, welche zur Prostitution gezwungen wurden. Sie bekommen Hilfe mit Schutzwohnungen, psychosozialer Betreuung, Arzt- und Anwaltsterminen oder werden bei behördlichen Terminen begleitet. SOLWODI geht auch dahin, wo normalerweise Frauen nicht unbedingt hingehen, auf die Bordellstraßen und sprechen dort mit den Prostituierten. Die Kinder von Prostituierten sind dabei noch einmal ein eigenes großes und trauriges Problem.

Sie berichtet von den Frauen, welche Sie retten und helfen konnte, eine neue Perspektive zu bekommen. Manch eine Frau ist heute selbständig in der Heimat. Es gibt sogar eine eigene Frauenfußballmannschaft. Jedes positive Ergebnis ist für Schwester Dr. Lea Ackermann ein Beweis dafür, dass es sich lohnt. Wenn sie nur eine Frau retten kann, hat sich die Arbeit schon gelohnt. Eine Statistik über Erfolg oder Misserfolg gibt es nicht. Immer wieder, wenn Schwester Dr. Lea Ackermann von etwas Gelungenem erzählt, hören die Zuschauer den Satz „Da sehen Sie, wie toll eigentlich mein Beruf ist“ und ihre Augen leuchten.

Vor zehn Jahren wurde ein eigenes Projekt für Kinder in Afrika gegründet. Dort bekommen Mädchen Geld für die Schule und eine Mahlzeit am Tag. Ergebnis nach zehn Jahren - 18 Mädchen haben das Abitur geschafft. Und Bildung hilft vor Armut. In Westkenia unterstützte Schwester Dr. Lea Ackermann ein Projekt von einem Schweizer Team, welches sechs Brunnen gebaut hatte bis zu einer Tiefe von 300 m. Direkt an diesen Brunnen wurden Schulen aufgebaut. Die Schulen sind ein Schutz für die Mädchen, da die Freier ansonsten direkt bis zu den Brunnen kommen und dann direkt über die Mädchen hergefallen waren.

Schwester Dr. Lea Ackermann ist immer wieder überrascht, dass auch in Deutschland soviel Gewalt an Frauen und Kindern passiert. Das Gesetz, welches 2002 in Deutschland erlassen wurde, wo der Beruf der Prostituierten anerkannt wurde, ist hier keine Hilfe - im Gegenteil. Die Zwangsprostituierten erfahren von der deutschen Justiz nicht viel Hilfe. Die Gesetzeslage hat noch sehr viele offene Lücken. In Deutschland müssen sich die Opfer verstecken und nicht die Täter. Dies ist ein Unding.

Weitere Infos erhalten SIe unter www.solwodi.de.