Das "Europafeeling"

STADTSPIEGEL-Mitarbeiterin Melanie Giese war auf einer Pressekonferenz zum Thema Auslandsaufenthalt. Hier ihr Beitrag:

Einige Monate im Ausland leben, Erfahrungen mit einer fremden Kultur sammeln, eine Sprache ganz lebendig lernen - und nebenbei auch noch etwas Gutes tun? All das verbindet der Europäische Freiwilligendienst.
Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren können im Rahmen dieses Angebotes sechs bis zwölf Monate im europäischen Ausland verbringen und dort ehrenamtlich in einem sozialen, kulturellen oder ökologischem Projekt ihrer Wahl arbeiten. Nach erfolgreichem Antragsverfahren übernimmt die EU-Kommission die kompletten Kosten für den Aufenthalt inklusive Verpflegung, Versicherung und Sprachkurs.
„Das soll jetzt aber nicht heißen, man könnte hier einen kostenlosen Sprachurlaub verbringen. Es gehört auf jeden Fall die Bereitschaft dazu, sich in sein Projekt einzubringen und auch 35 Stunden in der Woche dort zu arbeiten“, betont Projektkoordinator Dirk Schubert. Der Schwerpunkt des Projektes ist aber individuell festlegbar. Ebenso kann die Dauer je nach Wunsch des Freiwilligen zwischen sechs und zwölf Monaten variieren.

Ein Jahr Helsinki: Sinnvoller als Zivildienst

Der 20-jährige Adam Schweda hat ein ganzes Jahr in Helsinki verbracht. Dort hat der Abiturient in einer Einrichtung Lernbehinderte begleitet und gefördert. „Der Aufenthalt in Finnland hat mir einiges gebracht. Auf jeden Fall mehr als der übliche Zivildienst in Deutschland. Ich habe viel Zeit investiert, um auch die Sprache zu lernen. Durch den Kontakt zu den Einheimischen war das aber kein Problem“, so der junge Mann, der sein Abitur am Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs gemacht hat. Zudem hat ihn dieses Jahr in seinem Berufswunsch bestärkt: „Ich möchte jetzt auf jeden Fall Psychologie studieren.“

Norwegen: Auch beruflich eine Option

Ebenfalls in den Norden zog es Lea Canzler. Nach ihrem Abitur am Gymnasium Letmathe konnte sie für 11 Monate bei einem kirchlichen Träger im Süden Norwegens mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. „Eine tolle Erfahrung! So viel Weltoffenheit habe ich vorher noch nie erlebt. Ein echtes Europafeeling“, ist die 20-Jährige begeistert. Jetzt will Lea erstmal Geo-Wissenschaften studieren. „Die Sprachkenntnisse werden mir im Beruf bestimmt von Vorteil sein. Ich kann mir sogar vorstellen, irgendwann mal in Norwegen zu arbeiten.“

Venlo: Ökologie auf niederländisch

In Venlo auf dem „Hagerhof“ brachte Lisa-Marie Hofsäss Kindern die Tierwelt näher und sensibilisierte sie in Workshops für Umweltthemen. „Durch den ständigen Kontakt mit den Kindern hatte ich die Sprache schnell gelernt.“ Nach 10 Monaten Aufenthalt in den Niederlanden ist der Abiturientin vom Hemeraner Woeste-Gymnasium auch ihr Studienwunsch klarer geworden: Ökologie.

Abenteuer Griechenland, dann studieren

Das alles hat Felicitas Hölscher noch vor sich. „Ich bin total gespannt und weiß nur, dass ich in einem Jugendzentrum im griechischen Kalamata mitarbeiten werde und dort in einer WG mit anderen Freiwilligen wohne.“ Nach dem Abi am Gymnasium Letmathe wusste Felicitas noch nicht, was genau sie studieren wollte. „Das war auf jeden Fall einer der Auslöser, weshalb ich mich für den EFD beworben habe.“ Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt der Letmatherin am Herzen. Ob dies aber auch die berufliche Richtung vorgeben wird, ist noch ungewiss. „Ich lasse mich erstmal überraschen, wie es in Klamata wird.“
Am Montag, 4. Oktober, steht Experte Dirk Schubert wieder für alle Fragen rund um den „Europäischen Freiwilligendienst“ (EFD) zur Verfügung. Interessierte Jugendliche können sich im Rathaus am Schillerplatz persönlich über den EFD informieren. Anmeldungen nimmt Katja Michalski im Büro für Europaangelegenheiten unter der Rufnummer 02371/217-1112 oder per E-Mail an europa@iserlohn.de bis zum 30. September entgegen.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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