Der Weg der kleinen Schritte

Dr. Angelika Zahrnt im Gespräch mit STADTSPIEGEL-Redakteur Rainer Tüttelmann | Foto: Björn Braun
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Den „Weg der kleinen Schritte gehen“ und dabei auch die „kleinen Dinge tun“, damit ein generelles Umdenken stattfindet. Dies schlägt Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des BUND für Umweltschutz Deutschland, vor.
Sie stand Rede und Antwort auf dem Campus Symposium. Sehr kritisch betrachtete sie den Ist-Zustand der Welt und forderte, „endlich weg vom steten Wachstum zu kommen“. Statt dessen forderte sie eine Umschichtung. „Es muss mehr in die Bildung investiert werden.“ Sie plädiert auch für ein Gesundheitssystem, das vorbeugend ausgerichtet ist. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL erläuterte Dr. Zahrnt die Möglichkeiten, die bestehen. „Es gibt soviel Überflüssiges im Gesundheitswesen. Besser ist es doch, dass die Menschen erst gar nicht krank werden. Also ist Vorbeugung gefordert.“ Dass ein Umdenken auf allen gesellschaftlichen Ebenen noch nicht konsequent stattgefunden hat, macht sie an den zu wenigen alternativen Konzepten fest. „Ich verstehe die Kanzlerin, wenn sie ernsthaft Perspektiven aufzeigt. Aber“, so Dr. Zahrnt, „wie bekommen wir alle eine Umsteuerung hin?“ Ein wichtiger Ansatz sind für sie die Hochschulen. „Hier muss das Umdenken geschehen. Aber auch in den Kindergärten. Eigentlich muss überall begonnen werden, denn überall sind bereits kritisch denkende Menschen aktiv.“ Für Dr. Zahrnt stellt sich die Frage, „ob wir uns im Denken durch Desaster verändern oder ob wir es freiwillig tun, also vernünftig rational denken?“ „Desaster“, stellt sie fest, „sind nicht die richtige Alternative.“ Welche Möglichkeiten bereits existieren? „Zum Beispiel sind Bio-Produkte vorhanden, man kann sich durchaus mehr bewegen, das Auto stehen lassen und das Fahrrad benutzen.“ Sie stellt fest, „dass dieses Umdenken in den gebildeteren Bevölkerungsschichten durchaus vorhanden ist. Dort existiert dieses Bewusstsein.“ Ankämpfen gegen Lobbyismus ist für sie ein Thema. Deshalb hat sie den Studenten gegenüber, die das Campus Symposium organisieren, den Wunsch geäußert, „mehr Kritiker als Referenten zu holen und weniger Firmenvertreter.“ Dr. Zahrnt:
„Wir müssen umsteuern und das Umdenken gerade in den Hochschulen forcieren.“ Den „Weg der kleinen Schritte auf allen Ebenen“ hält sie für genauso wichtig.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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