Frontal21 - Leiharbeit als Dauerzustand

„Die Zahl der Leiharbeiter hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt: Demnach waren im Jahr 2014 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 824.000 Männer und Frauen leihweise beschäftigt. Inzwischen landet jeder Fünfte, der seinen Job verliert, in einer Zeitarbeitsfirma.

Dabei war Leiharbeit ursprünglich dazu gedacht, Auftragsspitzen mit Arbeitnehmern abzudecken, die sonst kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Mittlerweile gibt es Leiharbeit jedoch vor allem da, wo gute Gewinne gemacht werden. Oft werden Arbeitnehmerrechte beschnitten und Löhne gedrückt, kritisieren die Gewerkschaften. Selbst in mittelständischen Betrieben ist die Ausnahme längst zur Regel geworden.

Vor allem die deutsche Autoindustrie setzt auf Leiharbeit, jedoch ist laut einer Umfrage von Frontal21 bei deutschen Automobilherstellern der Einsatz von Leiharbeitern sehr unterschiedlich.

Die Große Koalition von CDU/CSU und SPD wollte dem Missbrauch wieder strengere Regeln entgegensetzen. Doch bislang fehlt ein Gesetz dazu.

Frontal21 über Arbeitnehmer in Leiharbeit und die Schwierigkeit für die Politik, das Rad zurückzudrehen.“

„Die Autoren des Fernsehbeitrages, Tonja Pölitz und Michael Haselrieder, haben den Fall eines ehemaligen Bauer-Leiharbeiters aufgegriffen, der nach zwölf Jahren die Firma verlassen musste. Der ehemalige Mitarbeiter behaupte, so Pölitz, er sei entlassen worden, weil er immer wieder als Bewerber für eine Daueranstellung abgelehnt worden sei.“
donaukurier.de

Hartz IV: Leiharbeiterzahl verdoppelt

Mit der Einführung von Hartz IV hat sich die Zahl der Leiharbeiter verdoppelt. Als praktische Konsequenz bedeutet der Rückbau der sicheren Arbeitsplätze eine massive Einschränkung in der Lebens- und Familienplanung.

Zeitarbeit bedeutet eine Verschärfung der Zweiklassengesellschaft in der Arbeitswelt, eine Herabsetzung der Arbeitsleistung und eine ständige Bedrohung für Festangestellte, denen auf diese Weise ständig vor Augen geführt wie, wie austauschbar sie selbst sind.
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Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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