Das Haus das Verrückte macht
Jobcenter geben 60 Millionen Euro aus, um 18 Millionen einzutreiben

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"Je geringer die Beträge sind, um die es geht, desto größer ist das Missverhältnis: 2018 summierten sich Forderungen von bis zu 20 Euro auf 4,6 Millionen Euro und verursachten einen fast neunmal so hohen Verwaltungsaufwand von 40,6 Millionen Euro. "Hartz IV verwaltet sich selbst und verliert sich in Kleinigkeiten", sagte Whittaker, der auch Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales ist. "Dann geht es wirklich nicht mehr um die Menschen, sondern um die Bürokratie."

"Dafür, dass die BA auch bei Forderungen von weniger als sieben Euro tätig werden muss, hatten Ende 2014 die damaligen Minister für Finanzen und Arbeit, Wolfgang Schäuble (CDU) und Andrea Nahles (SPD), gesorgt. Ihre Häuser stellten durch eine Weisung klar, dass sämtliche Forderungen zumindest erfasst und "auf Soll" gestellt werden müssen. Dadurch sind die Fallzahlen deutlich gestiegen."
sueddeutsche.de

Das eingefügte Foto aus einem Bescheid des Jobcenter Märkischer Kreis zeigt eindrucksvoll wie widersinnig und wirtschaftspolitisch dumm unsere Jobcenter arbeiten. Und während der Überwachungsstaat ohne Kenntnis der Betroffenen selbst vergessene  Kindersparbücher durchschnüffelt und "akribisch bearbeitet", setzt z.B. die Düsseldorfer Finanz-Behörde nur 15 Mitarbeiter ein um die Milliardenschweren Betrügereien z.B. in der Cum-Ex-Affäre zu bearbeiten. Auf diese Weise tragen die Verantwortlichen dazu bei, dass gravierende Straftaten verjähren und dem Steuerzahler gigantische Schäden zugemutet werden. Hier darf zumindest der Gedanke an behördliche Beteiligung am Steuerbetrug laut werden.

Ja, das ist eine andere Behörde. Richtig. Steuerverschwendung im Jobcenter hat andere Facetten. Da wäre die die Zweckentfremdung von Steuergeldern aus dem Budget für Weiterbildungsmaßnahmen für einen überfrachteten Verwaltungaufwand zu nennen. Der Bundesrechnunghof rügte mehrmals die planlose Verschwendung für völlig nutzlose Trainingsmaßnahmen. In den Jobcentern sitzen Arbeitsvermittler, die "Bildungsgutscheine" für private Arbeitsvermittler ausgeben. Das ist vielleicht vergleichbar mit einem behördlich bezahlten Klempner, der Gutscheine ausgibt, um die Arbeit für die er bezahlt wird an einen Kollegen zu delegieren.

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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