Mittelfristig keine zweite Eishalle

In den Räumen der Eissporthalle gaben die Vertreter der Stadt und der Bädergesellschaft die Auswertungen des Gutachtens bekannt. | Foto: Günther
2Bilder
  • In den Räumen der Eissporthalle gaben die Vertreter der Stadt und der Bädergesellschaft die Auswertungen des Gutachtens bekannt.
  • Foto: Günther
  • hochgeladen von Christoph Schulte

Aufsichtsrat schließt Millioneninvestitionen in den nächsten fünf Jahren aus/ Roosters mit Prioritätenliste

Seit Monaten ist das Thema einer zweiten Trainingshalle in Iserlohn in der Versenkung verschwunden. Nun gibt es erstmals konkrete Aussagen zu dem Projekt. Am Donnerstag versammelten sich Vertreter der Stadt und der Bädergesellschaft in der Eissporthalle am Seilersee und gaben bekannt, dass es in den nächsten fünf Jahren garantiert keine zweite Eisfläche geben wird.

Von André Günther

Iserlohn. Rückblick: Am 11. September 2017 gab es ein Treffen mit den Verantwortlichen der Iserlohn Roosters, der Stadt und der Bädergesellschaft, bei dem Clubchef Wolfgang Brück und Prokurist Bernd Schutzeigel gebeten wurden, eine Prioritäten-/Wunschliste in den kommenden sechs Wochen zu erstellen. Diese wurde allerdings erst kurz vor Weihnachten verschickt. Dazwischen hatte sich Wolfgang Brück in einem Interview große Sorgen um den aktuellen Zustand der Eissporthalle gemacht. Er selbst bezeichnete das Gebäude als „marode“ und hatte große Bedenken, dass es deswegen irgendwann vielleicht sogar zu einer Spielabsage kommen könnte, was einem „Supergau“ gleichkäme.
Daraufhin beauftragte der Betreiber der Halle, die Iserlohner Bädergesellschaft, einen Gutachter, der das Gebäude überprüfen sollte. Am Donnerstag nun wurden die Ergebnisse des Gutachtes vom Iserlohner Bausachverständigen Walter Ebeling präsentiert. „Das Gutachten ergab, dass es so gut wie keinerlei Mängel an dem Gebäude gibt, so dass ein Fortbestand in diesem Zustand in den nächsten 10 bis 15 Jahren definitiv gewährleistet ist.“ Erst vor einigen Monaten wurde das Hallendach nach einem großen Hagelschaden erneuert. Dabei wurden auch die Abdichtungen ausgebessert. Da für die noch ausstehende Sanierung der Abläufe ein Gerüst für längere Zeit auf der Spielfläche aufgestellt werden muss, sollen diese Arbeiten nach der Eishockeysaison im Frühjahr erfolgen. 2009 wurde die Ammoniak-Kühlanlage erneuert und 2015 noch einmal auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem ergab das Gutachten, dass die Tragfähigkeit der Halle ausreichend sei und die Lüftungsanlagen sowie die Sanitärbereiche in einem guten Zustand seien.
„Wir haben uns schon geärgert, dass man nicht mit uns erst gesprochen hat, sondern quasi aus der Öffentlichkeit von diesen Bedenken gehört hat. Das Gutachten zeigt ja, dass die Befürchtungen eines Supergaus völlig unbegründet waren“, meint das Aufsichtsratmitglied der Bädergesellschaft Hartmut Bogatzki. Geschäftsführer Dr. Klaus Weimer spricht sogar von einem gestörten Verhältnis zu jenem Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Jetzt habe man aber ein klärendes Gespräch geführt und sei einstimmig auseinander gegangen, um zukünftige Schritte wieder gemeinsam zu gehen. „Ich nehme die Kritik zur Kenntnis. Es ist immer gut, wenn man miteinander spricht“, beschwichtigt auch Wolfgang Brück die angespannte Situation. Dennoch ist der Roostersboss mit dem Ergebnis des Gutachtens sehr zufrieden. „Ich werde ja häufig als Mahner dargestellt und das bin ich vielleicht auch. Ich bin froh, dass uns eine Situation wie aktuell bei der Parkhalle erspart bleibt. Das gibt uns nun eine Planungssicherheit für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Damit können wir nun arbeiten.“ Dabei hat Brück allerdings seine Prioritätenliste geändert. „Es ist richtig, dass die zweite Eishalle nicht mehr an oberster Stelle steht. Das hat besonders mit der Dringlichkeit anderer Anforderungen zu tun. Es ist Auflage der Deutschen Eishockey Liga, dass wir in der nächsten Zeit eine neue Bande benötigen, wie sie in allen anderen Eisstadien bereits verwendet wird. Dazu ist eine Entfeuchtungsanlage von großer Wichtigkeit, die zukünftig die Qualität des Eises deutlich verbessern soll. Außerdem reicht die Beleuchtung in der Halle für Fernsehübertragungen nicht aus. Dies alles sind aktuell notwendigere Dinge.“
Und wie geht es jetzt weiter? Im März will der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft über die Prioritätenliste der Klubführung beraten und dabei entscheiden, welche Maßnahmen umsetzbar sind. „Es soll im Rahmen der Möglichkeiten alles getan werden, um zu gewährleiten, dass die Roosters weiter in der DEL spielen können“, verspricht Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens. Allerdings stellt Hartmut Bogatzki auch klar: „Eine Investition in Millionenhöhe wird es in den nächsten fünf Jahren definitiv nicht geben.“ Damit ist also mittelfristig der Bau einer zweiten Eisfläche gestorben. Wolfgang Brück freut sich über die neue Planungssicherheit und hofft nun auf weitere Verbesserungen.

In den Räumen der Eissporthalle gaben die Vertreter der Stadt und der Bädergesellschaft die Auswertungen des Gutachtens bekannt. | Foto: Günther
Wolfgang Brück freut sich über die neue Planungssicherheit und hofft nun auf weitere Verbesserungen. | Foto: Günther
Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.