Die Anschläge von Oslo lösen auch in Iserlohn Entsetzen aus

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Mehr als 90 Tote forderte der Doppelanschlag am Freitag in Norwegen.
Die Tragödie nahm ihren Anfang im Osloer Regierungsviertel, wo am Nachmittag eine Bombe explodierte und sieben Menschen tötete. Danach fuhr der mutmaßliche Täter Anders Behring B., ein 32-jähriger Norweger mit Neonazi-Hintergrund, zu einem nahe gelegenen Feriencamp auf der Insel Utoya und eröffnete das Feuer auf rund 600 Jugendliche. Im Kugelhagel starben mindestens 85 Menschen. Die Polizei rechnet aber noch mit weiteren Toten, da einige Jugendliche noch vermisst werden.
Mittlerweile hat der Mann ein Teilgeständnis abgelegt.
Die Tragödie hat Politiker auf der ganzen Welt geschockt, Bundekanzlerin Angela Merkel verurteilte die Tat auf schärfste. Was lokale Politiker sagen? Rainer Tüttelmann hat nachgefragt: Heimische Sozialdemokraten konnten gestern ihr Entsetzen über die Tat in Oslo und auf der Insel Utoya nicht in Worte fassen.
„Wie schafft man das?“, fragte Dagmar Freitag, SPD-Bundestagsabgeordnete, „ich fasse es nicht. Die Tat ist einfach nur entsetzlich.“
Sollte sich bewahrheiten, dass der Täter im rechten, christlich-konservativen Milieu beheimatet ist, dann fühlt sich Dagmar Freitag in ihrer Ansicht bestätigt, „dass der Geist der rechtskonservatien Tea-Partys aus den USA leider auch in Europa anzutreffen ist.“
Erschüttert zeigte sich Dimitrios Axourgos, der am vergangenen Wochenende zum Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes Iserlohn gewählt worden ist. „Ich bin fassungslos. Unsere Solidarität gilt natürlich den norwegischen Genossen, die von dieser abscheulichen Tat betroffen sind.“
Für ihn steht außer Frage, „dass wir so etwas nirgendwo auf der Welt dulden dürfen.“ Mulmig wird es ihm aber schon bei dem Gedanken, „dass wir in Deutschland auch solche Sommercamps anbieten.“ Die Konsequenz: „Wachsam sein, egal, ob als Sozialdemokrat oder als Anhänger einer anderen Partei.“
Nadine Waßmuth, die am vergangenen Samstag zur Iserlohner Juso-Vorsitzenden wiedergewählt worden ist, erreichte der STADTSPIEGEL auf einer Tagung: „Schrecklich“, so die junge Iserlohnerin kurz und knapp, „die Ereignisse schocken uns natürlich alle. In diesen schwierigen Zeiten stehen wir an der Seite unserer sozialistischen Freunde in Norwegen. Den Hinterbliebenen und Freunden sowie Genossen in Norwegen gehört unsere Anteilnahme.“
Nadine Waßmuth, Dimitrios Axourgos und Dagmar Freitag hoffen zugleich, „dass diese schreckliche Tat generell geächtet wird.“ Sie fordern zum verstärkten Aufpassen auf, „damit Nachahmer keine Chance bekommen.“

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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