150 Jahre Kaiserau - Gasthäuser in Kaiserau
Wer kennt sie noch, die Gasthäuser in Kaiserau?

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150 Jahre Kaiserau - Gasthäuser in Kaiserau
Gasthäuser sind unbestritten wichtige Treffpunkte, heute sagt man ja Kommunikationsorte, für unsere Gesellschaft und nicht nur Lebensunterhalt für Wirtinnen und Wirte. Die Auswirkungen durch den Lockdown, sowohl ökonomisch wie auch soziologisch werden immer stärker fühlbar. In den vergangenen Jahrzehnten spielten Gasthäuser eine noch größere Rolle als heute, denn die Freizeitangebote und Zertreuungsmöglichkeiten waren doch sehr begrenzt. So ist es nicht verwunderlich, dass es früher auch mehr Gasthäuser in unserer Gegend gab, einhergehend mit dem Wachstum der Bevölkerung durch Bergbau und Industrie. Das zeigte sich auch deutlich für den Siedlungsbereich „Kaiserau“. Unmittelbar nach der Errichtung der ersten Bergarbeiterhäuser entstanden auch schon Gasthäuser. Unzählige Vereine hatten hier ihre „Heimstatt“. Die meisten dieser Gasthäuser, auch Kneipen genannt, existieren schon lange nicht mehr. Um aufzuzeigen wie umfangreich die „Kneipenlandschaft“ in Kaiserau war, werden in diesem Artikel alle Gasthäuser von Kaiserau vorgestellt. Von den 11 Gasthäusern existieren allerdings nur noch drei, hoffentlich auch noch nach Ende des Lockdowns durch die Corona Pandemie.

Das Gasthaus und Café „Zur Linde“ war bekannter unter „Schnickmann“ und nannte sich später „Alexander Späth“. Das Gasthaus lag an der Einmündung der Richard-Wagner-straße in die Lortzingstraße. Früher war hier auch die Poststelle mit dem damals einzigen öffentlichen Fernsprecher untergebracht.

Das Gasthaus „Zur Quelle“ wurde im Laufe der Jahre immer wieder anders bezeichnet. Je nach dem Namen des Wirtes. So hieß dieses Gasthaus „Schmelzer“, „Middendorf“, „Röseler“ und auch „Sticher“, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Standort dieses Gasthauses war Einmündung der Lortzingstraße in die Robert-Koch-Straße.

Das Gasthaus „Lohoff“ später auch als „Hansa-Stuben“ bekannt, lag an der Robert-Koch-Straße einige Meter südöstlich von der Einmündung der Einsteinstraße. Auch diese Gaststätte wurde schon vor 1900 errichtet und dadurch gut bekannt und besucht. Im Anbau rechts am Gasthaus war jahrelang der Verkauf der Metzgerei Kiesenberg untergebracht.

Das Gasthaus „Schäfer“ an der Robert-Koch-Straße gelegen, gehört auch zu den „alten“ Gaststätten und fimiert heute total um- und neugebaut als Hotel - Restaurant „In der Kaiserau“. Neben der Kegelbahn war das Gasthaus auch wegen des Kinos sehr bekannt. Denn im Anbau (ursprünglich der Gasthaussaal) befand sich das Union-Theater Kaiserau.

Das Gasthaus „Kemper“ war früher auch bekannt als „Zum Afrikaner“. Der Gründer das Gasthauses war als Soldat in Afrika (Deutsch-Südwest-Afrika heute Namibia) eingesetzt worden und wählte dann in den 1920er Jahre diese Bezeichnung für sein Gasthaus.

Das Gasthaus „Zum Turm“ hieß auch einmal „Turmklause“ und liegt an der Harkortstraße. Es wurde erst 1975 eröffnet als Ergänzung zum kath. Pfarrheim mit seinen vielen Aktivitäten im Sozialen- und Veranstaltungsbereich.

Das Gasthaus „Kronen Schänke“ etwas frühr auch als „Zum Bahnsteig“ bekannt, lag an der Robert-Koch-Straße wo sich heute die Bahnüberführung befindet. Ursprünglich war in diesem Gebäude die erste Apotheke von Kaiserau untergebracht. Nach deren Neubau wurde hier Anfang der 1960er Jahre diese kleine Gaststätte eingerichtet.

Das Gasthaus „Doert“ lag auch an der Robert-Koch-Straße, direkt am Bahnhof Westick-Kaiserau. Berühmt war diese Gaststätte für ihr Goulasch, dafür ging man extra zu „Doert“.

Das Gasthaus „Zur Linde“ besser bekannt als Gaststätte „Sorge“ wurde schon 1874 eröffnet und lag an der Germaniastraße. Viele Vereine nutzten dieses Gasthaus mit einem großen und kleinen Saal. Daneben wurden auch Fremdenzimmer vermietet und gut gekocht.

Das Gasthaus „Schulz“ lag an der Germaniastraße und war von jeher das Vereinslokal von SuS Kaiserau. Deshalb hieß das Gasthaus später „Sportzentrale Schulz“ bzw. „Sportzentrale Lander“. Mit Saal und Kegelbahn war es auch immer gut besucht.

Das Gasthaus „Hubertusklause“ war zuerst ab 1961 die Eisdiele Harry Rehbein und wurde wenig später in „Hubertusklause“ umbenannt. Es lag an der Königstraße und obwohl es nicht sehr groß war, war auch dieses Gasthaus gut frequentiert. Darunter viele unbekannte aber auch berühmte Sportler, die in der Sportschule Kaiserau Lehrgänge besuchten und einem guten Bier bei „Harry“ nicht abgeneigt waren.

Autor:

Wilfrid Loos aus Kamen

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