Ausstellung über „Ötzi“ im Stadtmuseum Bergkamen

Barbara Strobel, Leiterin des Stadtmuseums Bergkamen, freut sich sehr über die „Ötzi“-Ausstellung. | Foto: Anja Jungvogel
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  • Barbara Strobel, Leiterin des Stadtmuseums Bergkamen, freut sich sehr über die „Ötzi“-Ausstellung.
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Über fünf Jahrtausende lag er im Eis verborgen: 1991 entdeckten zwei Wanderer in den Ötztaler Alpen eine Mumie, die schnell „Ötzi“ getauft wurde. Seine Geschichte ist ein wahrer Kriminalfall – und wird jetzt in Bergkamen präsentiert.

Vom 14. Februar bis 12. Oktober werden „Ötzis“ Lebensumstände und seine Ermordung in den Alpen im Rahmen einer Ausstellung im Stadtmuseum Bergkamen gezeigt. Der präsentierte „Ötzi“ ist zwar eine Kopie; diese ist aber originalgetreu gestaltet und wird in einer Kühlkammer gezeigt – ganz wie das Original. „Die Kühlkammer ist natürlich nicht eingeschaltet, da dies nicht notwendig ist“, erklärt Barbara Strobel, Leiterin des Stadtmuseums. „Wir werden aber bei Führungen erläutern, wie schwierig es ist, die Original-Mumie zu konservieren.“

Über hundert Exponate informieren über „Ötzi“

Schwerpunkt der Ausstellung wird die Nachbildung der Gletschermumie sein. Außerdem wird die Nachbildung des „lebenden Ötzi“ in seiner heimatlichen Umgebung mit seinen Haustieren zu sehen sein. Die Ausstellung informiert auch darüber, wie zu Ötzis Zeiten Waffen hergestellt, gejagt sowie Kleidung und Geräte angefertigt wurden. Dazu werden Nachbildungen der bei „Ötzi“ gefundenen Gegenstände sowie weitere Jagd- und Gebrauchsgegenstände aus der Jungsteinzeit gezeigt, zum Teil Leihgaben aus Münster. Insgesamt sind es etwa 100 Exponate im Sonderausstellungsraum.

Die Ausstellung ist seit längerer Zeit geplant, wie Barbara Strobel verrät. „Wir hatten vor einiger Zeit eine Ausstellung über Kulthöhlen in Deutschland und davor eine über Menschenopfer. Wir bemühen uns regelmäßig um außergewöhnliche Ausstellungen.“ In der aktuellen Ausstellung fasziniert sie vor allem, wie viel mittlerweile über „Ötzi“ bekannt ist. „Man hat unter anderem herausgefunden, dass er unter Laktoseunverträglichkeit litt, was ihn vielen heutigen Menschen ganz nahe bringt.“ Auch fanden die Forscher Tätowierungen an Akupunkturlinien.

Die Exponate der Ausstellung wurden von Tierpräparator Dieter Luksch angefertigt. „Wir zeigen auch die damalige Tierwelt mit Auerochse und Wildschwein, beide übrigens sehr wehrhaft“, erklärt er. Der Auerochse oder Ur ist eine Rückzüchtung. „Ötzi“ und seine Zeitgenossen aßen auch Murmeltierfleisch. Aber auch das Fell wurde verwertet.

Der Steinzeitmensch wurde wohl ermordet

Der Tod „Ötzis“ war Mord, vermuten die Forscher. Bei einem Sturz zog er sich schwere Verletzungen am Kopf zu, wie Forscher vor Kurzem herausfanden. Tödlich war aber ein Pfeil, dessen Spitze in „Ötzis“ linkem Schulterblatt gefunden wurde. Der Mann ist dadurch innerhalb weniger Minuten verblutet. Aufgeklärt wird der Mord wohl nie, aber zumindest haben wir durch ihn einiges über unsere „Vorfahren“ gelernt.

Zur Ausstellung gibt es ein museumspädagogisches Programm mit Steinzeitwerkstatt am 29. Juni, 6. Juli und 7. September. Anmeldungen sind beim Stadtmuseum unter Tel. 02306/3060210 möglich.

Weitere Infos zum "Ötzi" mit interessanten Links gibt es hier.

Hier könnt ihr die Titelseite sehen.

Hier gibt es Infos zum "Detmold Child".

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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