Zivilcourage muss kein Fremdwort sein - Zivilcourage zeigen ist erlernbar

Seminarteilnehmer in Kamen mit Kriminalhauptkommissar Timmerhof (rechts)
  • Seminarteilnehmer in Kamen mit Kriminalhauptkommissar Timmerhof (rechts)
  • hochgeladen von Jürgen Thoms

Zu diesem Seminar hatte das Kommissariat Vorbeugung ehrenamtliche Seniorenberaterinnen und Seniorenberater aus dem gesamten Kreisgebiet nach Kamen eingeladen. Kriminalhauptkommissar Volker Timmerhoff, der auch als Deeskalationstrainer an der Gewalt Akademie Villigst Seminare gibt, hatte ein spannendes und informatives Programm vorbereitet.
Ziel des Seminars war es, für die Teilnehmer klare Positionen für den Umgang mit Konflikt- und Gewaltsituationen an praktischen Beispielen zu erarbeiten.
Zivilcourage - Bürgermut beginnt damit, genau hinzusehen und wahrzunehmen, was wirklich ist: Statt wegschauen und das Unrecht nicht zu sehen.
Gewalt erkennen: Das kann jederzeit, überall und auch am helllichten Tag passieren. Ein Mensch wird belästigt, bedroht, beraubt oder tätlich angegriffen - auf offener Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf öffentlichen Plätzen.
Gewalt benennen: „Gewalt“ ist ein Phänomen, das nicht klar definiert und abgegrenzt ist, weder in der Wissenschaft, noch im Alltag. In der öffentlichen Diskussion werden oft verschiedene Dinge gleichzeitig als Gewalt bezeichnet: Beschimpfungen, Beleidigungen, Mobbing, Gewaltkriminalität (Raub- und Morddelikte), Vandalismus, gewalttätige Ausschreitungen bei Massenveranstaltungen, fremdenfeindliche Gewalt gegen Menschen.
Bei Gewalt helfen: Richtig helfen, so Volker Timmerhoff - dabei aber nicht den Helden spielen und diese sechs praktischen Regeln für mehr Sicherheit, die jeder anwenden kann beachten: Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, andere aktiv zur Mithilfe auffordern, genau beobachten und Tätermerkmale einprägen, Hilfe unter Notruf 110 organisieren, sich um das Opfer kümmern und als Zeuge zur Verfügung stehen.
Zum Konsensfindungsprozess „Gewaltdefinition“ gab es praktische Übungen zu der jeder Teilnehmer eine Karte mit sehr unterschiedlichen Textvorgaben bekam. Diese sollten nach Gewalt und keine Gewalt plaziert werden. Das Ergebnis war erstaunlich: Jeder hatte ein andere Sicht!
Gewaltausübung ist eine Straftat. Diese Straftaten gehen insgesamt laut Statistik zurück. Zugenommen dagegen haben die gefährliche Gewalt mit Gegenständen (Knüppel, Messer, spitzer Schuh), die schwere Körperverletzung (Auge, Ohr), die einfache Körperverletzung und der Diebstahl mit Waffen (Pistole, Messer).
Zum Abschluss des Seminars hatten die Teilnehmer auch noch die Möglichkeit in praktischen Übungen ihre Standfestigkeit zu zeigen, wie man aufdringlichen und agressiven Bettlern „Paroli“ bieten kann.
Und diesen Satz gab es für die Teilnehmer von Kriminalhauptkommissar Volker Timmerhoff noch mit auf den Heimweg:
- Jeder Täter sucht ein Opfer! Keinen Gegner! Wir wollen keine Opfer sein! --

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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