Lieber schlichten als richten

„Sich vertragen ist besser als klagen“, lautet das Motto des Heerener Schiedsmannes Klaus-Peter Cornelius. Seit 1999 übt der Industriemeister im Vorruhestand dieses Ehrenamt aus und es erfüllt ihn mit Zufriedenheit.
„Am meisten freue ich mich, wenn sich zwei Streithähne wieder offen in die Augen schauen können und ihr Kriegsbeil begraben“, erklärt Klaus-Peter Cornelius. Er ist dabei als Vermittler tätig, lädt beide Parteien auf neutralem Boden ein und versucht mit deren Hilfe einen Vergleich zu schließen. „Bei meinen Schlichtungen kommt es nicht darauf an, dass eine Partei gewinnt, sondern dass ein vernünftiger Weg eingeschlagen wird, so dass beide Seiten zufrieden sein können. Wenn man gleich zum Anwalt rennt, wird oft aus einer Mücke ein Elefant gemacht.“
Auf diese Weise hat der Schiedsmann schon viele Nachbarn wieder zurück auf den „richtigen Vorgartenweg“ geführt. „Es ist doch viel schöner, wenn man vor sein Haus treten kann und seinem Nachbarn freundlich „Guten Tag“ sagen kann. Er selbst habe bislang noch keine Probleme mit den Nachbarn gehabt, erklärt er. „Ich versuche, Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen, sondern spreche meine Nachbarn sofort an, wenn es irgendetwas zu klären gibt.“
Auf die Frage, warum er sich ausgerechnet ein Ehrenamt ausgesucht hat, wo viel „böses Blut“ fließt, antwortet der Schiedsmann: „Es erfüllt mich mit Freude, wenn ich es schaffe, dass sich die Streithähne wieder vertragen.“
Positive Rückmeldungen hat er dabei schon zu genüge erhalten. „Manchmal rufen mich die Leute an und bedanken sich dafür, dass ich schlichten konnte. Immerhin ist der Gang zum Schiedsmann einfacher und auch kostengünstiger als der Schritt zum Anwalt oder etwa vor Gericht zu gehen.“
Für die Zukunft wünscht Cornelius sich mehr Harmonie und Verständigkeit im Umgang miteinander.