Das Schicksal selbst in die Hand nehmen

Amjad Ali Baluch (l.) und Rechtsanwalt Gerrit Rethage (r.) versuchen nun gemeinsam eine Lösung für die Extremsituation des Flüchtlings zu finden.
2Bilder
  • Amjad Ali Baluch (l.) und Rechtsanwalt Gerrit Rethage (r.) versuchen nun gemeinsam eine Lösung für die Extremsituation des Flüchtlings zu finden.
  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Amjad Ali Baluch, Flüchtling aus Pakistan, der an einer terminalen Niereninsuffienz leidet (wir berichteten), versucht mit allen Mitteln sein Leben zu retten.

Kamen. Tagtäglich reisen mehr Flüchtlinge in Deutschland ein, als dass die Registrierungen bearbeitet werden können. So überhäufen sich die Anträge und das Bundesamt für Migration kommt mit der Abarbeitung kaum hinterher. Bis dann ein Asylantrag abgeschlossen und bestätigt ist, gehr viel Zeit ins Land.
Flüchtling Amjad aus Bergkamen wartet schon über ein Jahr auf das Ergebnis seines Asylantrages. Er ist zudem schwer krank und auf ärztliche Hilfe angewiesen. Dreimal wöchentlich muss er zur Dialyse.
Um seinen Antrag bei der Behörde schnellstmöglich durch zu bekommen, steht ihm seit ein paar Wochen der Kamener Rechtsanwalt Gerrit Rethage mit Rat und Tat zur Seite. Doch bis zum heutigen Zeitpunkt hat das Bundesamt für Migration auf Telefonate und Anschreiben des Anwaltes nicht reagiert, worauf Rethage nun eine Frist gesetzt hat und nach Verstreichung dieser eine Untätigkeitsklage erheben will.
In der Hoffnung, dass sein Aufenthalt endlich bestätigt wird, möchte Amjad seine Familie zu sich holen, um dann falls möglich eine Spenderniere von seiner Frau zu erhalten. Seine Kamener Ärztin hat Verständnis für diese Extremsituation, meint allerdings zudem: „Jeder Dialysepatienten, der eine neue Niere braucht, muss in der Regel acht Jahre warten“, so Dr. Christiane Pätzold, Ärztin am Dialysezentrum Kamen. Die Hoffnung, irgendwann eine Spenderniere zu erhalten, hat jeder Patient. Doch Amjad darf, solange er keinen Aufenthaltstitel hat, nocht nicht einmal zu hoffen wagen. Er lebt von einem Tag auf den anderen und stellt sich ständig beängstigt die Frage, ob er in Deutschland bleiben darf.
Sicher ist auch nicht, ob die Ehefrau des pakistanischen Flüchtlings überhaupt als Spenderin in Frage kommt. Dazu müsste sie erst getestet werden. Für die Tests widerum, müsste sie in Deutschland sein. Nach Deutschland dürfte die Ehefrau aber nur kommen, wenn Amjads Aufenthalt gesichert ist. Probleme über Probleme. Zudem spricht Amjad kaum deutsch. Doch er nimmt sein Schicksal mutig in die Hand und kämpft um ein besseres Leben. Wir berichten weiter.

Amjad Ali Baluch (l.) und Rechtsanwalt Gerrit Rethage (r.) versuchen nun gemeinsam eine Lösung für die Extremsituation des Flüchtlings zu finden.
Amjad Ali Baluch (l.) und Rechtsanwalt Gerrit Rethage (r.) versuchen nun gemeinsam eine Lösung für die Extremsituation des Flüchtlings zu finden.
Autor:

Carolin Plachetka aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.