Interview mit Kabarettisten René Steinberg

Radikale Spaßmaßnahmen

Kürzlich sprachen wir mit dem Haus- und Hof-Kabarettisten der Schauplatz Langenfeld GmbH René Steinberg über Dies, Das und sein neues Programm "Radikale Spaßmaßnhamen", mit dem er im Schaustall am 26. August Vorpremiere feiern wird.
Das hat er erzählt, als wir gemeinsam zurück- und nach vorne schauten.

Was nimmst du mit aus den pandemischen Jahren?
René Steinberg: Ich habe ja alles gemacht: Autokino, Streaming-Shows, Abende mit wenig Leuten und riesigen Abständen, Masken, Trennscheiben, alles. Es war hart und widrig, keine Frage. Aber ich habe mir gedacht: Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, Spaß und Unterhaltung zu bringen, also ist DAS jetzt unsere Aufgabe. Und ich habe nochmal gelernt: Es geht immer. Mögen die Umstände noch so schräg sein: Man bekommt eine schöne Stimmung hin!

Was hat sich verändert?
Ich meine, dass sich das Publikumsverhalten insgesamt verändert. Zurzeit ist der Zug zu den dicken, großen Events zu erkennen. Das kann ich nachvollziehen, jedoch plädiere ich stark dafür die „kleine Form“ zu genießen, denn genau da ist Livekultur zuhause. Im Schaustall mit 150 Leuten, ganz nah dran und gemeinsam, da fliegt die Kuh, da geht es ab. Ganz sicher mehr als mit Tausenden in einer sterilen Halle und mit Monitoren.

Und was siehst du für die Zukunft, auch für dein neues Programm, mit dem du bei uns im Schaustall Vorpremiere feiern wirst?
René Steinberg: Da kann ich auf die vorherige Frage zurückkommen. Was sich auch verändert hat, ist der Wunsch vom Publikum nach Spaß, Freude und positiver Haltung. Mein neues Programm wird „Radikale Spaßmaßnahmen“ heißen, und darum soll es gehen: um krachenden, ordentlichen Spaß – aber eben nicht oberflächlich. Ich möchte den Spaß und die Freude als konstruktive Kraft neu setzen. Denn wenn wir eines in den letzten Jahren gelernt haben, dann, dass Meckern und Maulen einfach nichts bringt. Was hilft: Miteinander. Es wird also sehr interaktiv, fröhlich, aber auch nachhaltig werden.

Foto: Olli Haas