TUIS-Hilfe des Chemiepark Marl bei Gefahrguteinsatz in Recklinghausen

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Am Montagmorgen (23.11.2020) kam es in Recklinghausen-Grullbad zu einem Gefahrguteinsatz durch die Reaktion zweier Stoffe. Die Feuerwehr Recklinghausen wurde um 09.40 Uhr zur Feldstraße in den Stadtteil Grullbad alarmiert. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf Mitarbeiter eines Handwerksbetriebes. Diese gaben an, zwei Stoffe miteinander vermengt zu haben. Infolgedessen kam es nun zu einer chemischen Reaktion der beiden Stoffe, die heftig exotherm ablief - also mit Wärme- und insbesondere starker Rauchentstehung. Beim Eintreffen waren weite Teile des Straßenzuges verqualmt.

Warn-App "NINA"

Durch den Einsatzleiter wurde umgehend vorsorglich eine Bevölkerungswarnung über die Warn-App "NINA" für die Stadtteile Grullbad und König-Ludwig ausgelöst, in der die Bevölkerung dazu aufgefordert wurde, Fenster und Türen zu schließen.

Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie

Des Weiteren forderte der Einsatzleiter zur Beratung zwei Mitarbeiter von TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie in Deutschland) an. TUIS-Hilfe kam aus dem Chemiepark Marl. Die Verantwortung der Werkfeuerwehr endet nicht an den Grenzen des Chemieparks Marl. Sie ist Mitglied des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS) der chemischen Industrie. Dieser freiwillige Dienst steht bundesweit rund um die Uhr den Feuerwehren, der Polizei und den Behörden bei Transportunfällen mit gefährlichen Gütern zur Verfügung und unterstützt die öffentliche Gefahrenabwehr auf Anforderung.
Das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie in Deutschland steht den Feuerwehren bundesweit mit Fachexpertise und Material zur Seite und unterstützt die Feuerwehr in oftmals komplexen Gefahrgutlagen. TUIS-Hilfe ist dreistufig aufgebaut und beginnt mit der telefonischen Beratung durch einen Experten bis hin zur Unterstützung durch eine Werkfeuerwehr vor Ort.
Nach Vor-Ort-Beratung durch die TUIS-Fachberater entschloss man sich den Behälter, in dem die chemische Reaktion ablief, mit Wasser zu fluten. Durch diese Maßnahme konnte die Reaktion zum Erliegen gebracht werden.
Im Anschluss konnte der Einsatz der Feuerwehr beendet werden. Die vorsorgliche Warnung der Bevölkerung konnte um 12.00 Uhr zurückgenommen werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte bis kurz nach 12 Uhr an.
Im Einsatz befanden sich Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache (unter anderem mit dem Abrollbehälter-Gefahrgut), des ehrenamtlichen Löschzugs Süd sowie der Rettungsdienst mit einem RTW. Der Grundschutz für das weitere Stadtgebiet wurde durch den Löschzug Altstadt gesichert. Vor Ort wurde die Feuerwehr durch das Kreisumweltamt sowie zwei TUIS-Mitarbeiter unterstützt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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