Ausstellung "1914: text und krieg - krieg und text" inszeniert Literatur des Ersten Weltkrieges auf dem Kulturgut Nottbeck

Eine eigene Filmsequenz zeigt Rezitationen der Weltkriegstexte durch Dietmar Bär. | Foto: Arnold Maxwill
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"Kann man Literatur ausstellen?" Diese in der Museumslandschaft intensiv diskutierte Frage beantwortet das Museum für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Nottbeck in Oelde-Stromberg jetzt mit der Ausstellung "1914: text und krieg - krieg und text". Im Mittelpunkt der multimedialen Präsentation steht die Literatur des Ersten Weltkrieges.

Das Museum, das von der Literaturkommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wissenschaftlich und künstlerisch betreut wird, zeigt Inszenierungen zu Werken und Briefen von August Stramm, Gustav Sack und Paul Zech.

Das 2012 als "Literaturmuseum des Jahres" ausgezeichnete Haus zeigt keine Präsentation "von der Stange". "Für uns war es ein Glücksfall, dass wir mit Jeremias Vondrlik einen Bühnengestalter und Künstler gewinnen konnten, der eine Ausstellung entworfen hat, die unter die Haut geht", erläutert Prof. Dr. Walter Gödden, Museumsleiter und Geschäftsführer der LWL-Literaturkommission. Vondrlik hat die Ausstellungsräume unter anderem mit Bundeswehrzeltplanen ausgekleidet und in diese Taschen eingenäht, in denen die Besucher literarische Texte, Fotos und biografisches Material finden können. Hinzu kommen Licht- und Soundinstallationen, die das Ambiente von Schützengräben emotional nachvollziehbar machen.

Ein zweiter Teil der Ausstellung wurde von Studierenden der Universität Paderborn gestaltet. "Wir haben den Studierenden die Möglichkeit eröffnet, Texte von August Stramm, Gustav Sack und Paul Zech frei zu inszenieren", erläutern die Medienwissenschaftler Dr. Thomas Strauch und Carsten Engelke. Entstanden sind Videos, Sound- und Fotocollagen, sogar Arbeiten im Bereich Tanz und Skulptur. Eine eigene Filmsequenz zeigt Rezitationen der Weltkriegstexte durch Dietmar Bär, der die teilweise hochexperimentellen Texte auch bei der Auftaktveranstaltung mit einem eigenen Leseprogramm vorstellte.

Parallel zur Ausstellung erscheinen im April zwei umfangreiche Anthologien der Literatur-kommission mit Texten westfälischer Autoren zum Thema Erster Weltkrieg. Die Neuerscheinungen zeigen, wie sehr der Krieg Bevölkerung und Kunstszene spaltete. Neben Zeugnissen des Hurrapatriotismus stehen pazifistische Manifeste, neben volkstümlichen Reimereien avantgardistische Dokumente einer neuen Wortkunst.
Die Ausstellung "1914: text und krieg - krieg und text" ist noch bis zum 11. Mai 2014 im Museum für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Nottbeck zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Eine eigene Filmsequenz zeigt Rezitationen der Weltkriegstexte durch Dietmar Bär. | Foto: Arnold Maxwill
Installationen machen die Literatur des Ersten Weltkrieges emotional nachvollziehbar. | Foto: Arnold Maxwill
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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