...und im Stall stand das Schwein Peter

Im Rahmen des Marler Stadtjubiläums arbeitet die Geschichtswerkstatt der Volkshochschule am Thema Zuwanderung zu Zeiten der Stadtwerdung. Viele engagierte Marler Bürger haben historische Quellen ausgewertet, alte Fotos ausgegraben und Zeitzeugen befragt. Anhand von drei Siedlungen wird aufgezeigt, wie Zuwanderer in den 1930er Jahren ihr erstes eigenes Haus in Marl gebaut haben. Im Gespräch mit Birgit Sandkühler, die den Teilbereich der Widukindsiedlung in Drewer bearbeitet, wird schnell deutlich, wie der Alltag damals aussah. Frau Sandkühler ist Enkelin der Erstbezieher und kannte noch viele, die damals die Siedlung aufbauten. Sie hat in ihrem Quellenstudium herausgefunden, dass eine Vielzahl der Siedler aus Ostpreußen stammten und in Marl Bergleute wurden, genau wie ihr Opa. Die Häuser waren so ausgelegt, dass ein großer Selbstversorgergarten hinter dem Haus angelegt war, wo auch kleinere Nutztiere gehalten werden konnten."Mein Vater hat mir erzählt, dass sie ein Schwein mit Namen Peter im Stall hatten, andere hielten Ziegen und Kaninchen", erzählt die 52-jährige. Da die Familien der Siedler sie schon als Kind kannten, hatte sie bei ihren Recherchen keinerlei Probleme Fotos und Informationen zu bekommen. Viele Anekdoten kamen bei diesen Gesprächen natürlich auch auf den Tisch. Die Geschichtswerkstatt arbeitet weiter an diesem Projekt und wird gegen Ende des Jahres das Ergebnis als Buch herausgeben. Neben der Siedlungsgeschichte werden auch die Themen "Zuwanderung und Religion" und "Zuwanderung und Politik" das Thema abrunden.