Saatgut-Sammelmaschine soll die Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten erhalten und fördern

Martin Kaspers von der Unteren Naturschutzbehörde demonstriert auf einer Wiese in Haltern am See, wie die Saatgut-Sammelmaschine funktioniert.
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  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Der Kreis Recklinghausen hat in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station in Dorsten eine Saatgut-Sammelmaschine angeschafft. Ziel ist es, mit dem „Seedprofi 2.0“ die Zahl der artenreichen Flächen im Kreis Recklinghausen zu erhöhen.

Im Kreis Recklinghausen gibt es nur noch wenige klassische Wiesen, die länger ungemäht bleiben und so Lebensraum für verschiedene Pflanzen und Insekten bieten. Was erhebliche Auswirkungen auf die heimische Natur hat. Werden Flächen beispielsweise viel gedüngt und häufig gemäht, so setzen sich dort Gräser durch, Wildblumen verschwinden. „Wir müssen jetzt handeln, sonst sind in zehn Jahren keine artenreichen Flächen mehr vorhanden“, erklärt Karl Malden, Ressortleiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen. Insgesamt 20.000 Euro hat die Beschaffung der Maschine gekostet.

Eingesetzt wird die Maschine durch Mitarbeiter der Biostation in Dorsten. „Es ist eine wunderbare Kooperation zwischen der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises und der Biostation“, berichtet Stations-Leiter Georg Tenger. Die Behörde überlegt, welche Kreisflächen sich eignen und die Mitarbeiter der Biostation sammeln mit der Saatgut-Maschine die Samen ein. Das eingesammelte Saatgut wird dann in kleine Fässer gefüllt und in der biologischen Station getrocknet. Bereits drei Mal 25 Kilogramm Samen hat die Maschine in diesem Jahr hervorgebracht. Es wird entweder noch im Herbst oder im kommenden Frühjahr auf Kreisflächen aufgebracht, um dort die Artenvielfalt zu erhöhen.

Heimisches Saatgut bietet den Vorteil, dass die Pflanzen ganz besonders auf die Bodenbeschaffenheit, Temperatur, Niederschlag und Verlauf der Jahreszeiten angepasst sind. „Es bietet uns die Möglichkeit, heimische Arten, die selten geworden sind, zu sichern und zu vermehren“, sagt Georg Tenger von der Biostation. Heimische Arten bieten ebenfalls ideale Nahrung für Insekten. Zudem soll die Ausbreitung eingeschleppter Arten verhindert werden. Die Untere Naturschutzbehörde hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 auf 30 Hektar, bis Ende des Jahrzehnts sogar auf 50 Hektar Fläche mehr Artenvielfalt zu schaffen. „Das ist unser persönliches Arche-Noah-Projekt“, sagt Karl Malden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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