Benedikt XVI.: Flaggen in NRW werden zum 5. Januar 2023 auf Halbmast gesetzt

Innenminister Herbert Reul hat für Donnerstag, 5. Januar 2023, aus Anlass des Todes von  Benedikt XVI., emeritierter Papst der römisch-katholischen Kirche und ehemaliges Staatsoberhaupt von Vatikanstadt, Trauerbeflaggung angeordnet. Papst Franziskus wird am Donnerstagmorgen die Totenmesse für seinen Vorgänger Benedikt XVI. auf dem Petersplatz halten. Die Anordnung gilt für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.

Benedikt XVI.: Weitere Details zur Grablegung

Es wird der emeritierte Papst im Großen und Ganzen wie ein amtierender Papst beerdigt. Nur in einigen Elementen werde das Begräbnis von einem „normalen“ Papstbegräbnis abweichen.

Dies betrifft insbesondere die abschließenden Gebete der Diözese Rom und der Ostkirchen, die sich auf den Tod eines amtierenden Papstes beziehen, so dass diese im Fall des Begräbnisses von Benedikt XVI. nicht gesprochen werden. Alle Gebete seien der Situation angepasst worden, dass ein emeriterter Papst zu Grabe getragen werde, hieß es. Auch die Lesungen sind unterschiedlich, während die Grabbeigaben denen entsprechen, mit denen Benedikts Vorgänger beerdigt werden, so etwa die die Münzen und Medaillen aus den Jahren seines Pontifikats (2005–2013), das Pallium und das Rogito, ein Text, mit dem das Pontifikat kurz beschrieben wird. Dieser wird in einen versiegeltem Metallzylinder in den Sarg gelegt. Nach der Zeremonie solle er wohl öffentlich gemacht werden, erläuterte Bruni. Der Bischofsstab oder die Ferula gehören demnach – wie üblich – nicht zu den Grabbeigaben.

Ein dreifacher Sarg

Auch der Sarg entspricht dem eines päpstlichen Begräbnisses: Der aus Zypressen gefertigte Sarg wird am Mittwochnachmittag mit einem besonderen Ritus verschlossen und am Tag der Beerdigung gegen 8.45 Uhr feierlich aus dem Petersdom auf den Platz getragen und ausgestellt werden. Die Gläubigen haben so die Möglichkeit, einen Rosenkranz für den Verstorbenen zu beten, bevor das Requiem beginnt. Am Ende der Messe werden die sterblichen Überreste Benedikts XVI. in die Grotten überführt.

Einem weiteren für Papstbegräbnisse eigenen Ritus treu wird ein Band mit den Siegeln des Domkapitels von Sankt Peter, des Päpstlichen Hauses und des Amtes für Liturgische Feiern um den Zypressensarg gelegt. Anschließend wird der Zypressensarg in einen geschweißten und versiegelten Zinksarg gelegt, der wiederum in eine Holzkiste kommt. Diese wird dann an der ursprünglichen Grabstätte von Johannes Paul II. beigesetzt.

Franziskus steht vor, zelebriert aber nicht

Franziskus wird die Messe – wie in letzter Zeit wegen seiner gesundheitlichen Schwierigkeiten öfters geschehen – nicht selbst zelebrieren, sondern ihr vorstehen und auch die Predigt sprechen. Zelebrant ist demnach der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Re.

Öffentlich übertragen werden allerdings nur die Momente auf dem Petersplatz, der Ritus in den Vatikanischen Grotten findet – wie in der Vergangenheit bei anderen Papstbegräbnissen - abseits der Öffentlichkeit statt. Die genaue Inschrift des Grabs ist noch nicht bekannt.

Zahlreiche Delegationen erwartet

Offizielle Delegationen aus Deutschland und Italien sowie ökumenische Delegationen werden erwartet. Neben den Metropoliten Emmanuel von Chalcedon und Polycarp von Italien für das ökumenische Patriarchat von Konstantinopel sowie Metropolit Antonij (Sewrjuk), Verantwortlich für das Außenamt des Mokauer Patriarchats, wird auch der neue Moderator des Zentralausschusses des Weltkirchenrates, Heinrich Bedford-Strom anwesen sein.

Viele weitere Staatsoberhäupter und Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft haben ihr Kommen angekündigt. Schätzungen der römischen Behörden - die allerdings nach oben korrigiert werden könnten – sprechen von 70.000 Trauergästen an der Beerdigung. Bereits an diesen Dienstag hat der Pilgerstrom die ursprünglichen Schätzungen weit übertroffen. Wurden anfangs während der dreitägigen Aufbahrung im Petersdom insgesamt etwa 100.000 Pilger erwartet, erwiesen mittlerweile nach zwei Tagen etwa 135.000 Besucher dem emeritierten Papst die letzte Ehre.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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