Chlorwasserstoff ist bei der Vestolit GmbH im Chemiepark Marl ausgetreten

Aus noch ungeklärter Ursache kam es am Dienstag, 26. November 2019, um 22:50 Uhr in einer Produktionsanlage der Vestolit GmbH im Chemiepark Marl zu einem Austritt von Chlorwasserstoff.  Die ausgetretenen Dämpfe wurden von der Werkfeuerwehr mit Wasserwerfern niedergeschlagen. Am Mittwoch, 27. November 2019, um 03:15 Uhr war der Produktaustritt gestoppt.

Die Behörden wurden informiert.

Die VESTOLIT GmbH betreibt im Chemiepark Marl die größte vollintegrierte PVC-Produktion Europas und ist Rohstofflieferant für Anwendungen wie PVC-Fensterprofile, Tapeten, Bodenbeläge und Kfz-Unterbodenschutz.

Chlorwasserstoff

Farbloses, unter Druck verflüssigtes, stechend riechendes Gas.
Gefahren für Mensch und Umwelt
Gefährliche Reaktionen u.a. mit Ammoniak, Alkalimetallen, Aluminium in Pulverform und Aminen.
Chlorwasserstoff wirkt in Verbindung mit Feuchtigkeit (z.B. der Luft, der Schleimhäute) durch Bildung von Salzsäure und ist deshalb ein starker Reizstoff für Atemwege, Augen und Haut.
Symptome: Niesreiz, Heiserkeit, Erstickungsgefühl, Bindehautentzündung. Bei Einatmung sind Lungenödeme mit tödlichem Verlauf möglich.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Lagerung in gut belüftetem Raum; Druckgasbehälter vor Umfallen und Erwärmung schützen; auf Dichtheit der Anschlüsse achten; Armaturen vor und nach der Verwendung mit Inertgas trockenspülen. Bei Transport und Lagerung Verschlußmutter am Ventil gasdicht anbringen.
Transport nur mit aufgeschraubter Schutzkappe.
Vollmaske, Kombinationsfilter ABEK.
Dichtschließende Schutzbrille.
Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Schutz).

Verhalten im Gefahrfall

Raum sofort verlassen; Raum nur mit säurefestem Schutzanzug und umluftunabhängigem Atemschutzgerät betreten. Austretendes Gas mit Wasser niederschlagen. Gasaustritt unterbinden und Raum gut lüften.
Erste Hilfe
Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser und Seife reinigen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser mindestens 10 Minuten bei geöffnetem Lidspalt spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft, ggf. Atemspende. Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Verunreinigte Kleidung sofort ausziehen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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