Marschall 66 in Marl noch durchführbar?
Verzicht auf das Marler Kulturprojekt soll Haushaltslöcher stopfen

Ratsmitglieder treffen Entscheidungen, die finanzielle Folgen für die Kommune induzieren. 

Die Verantwortlichen müssen ihre Entscheidungen mit Bedacht treffen. Darunter zählen auch ganz besonders Projekte, die durch Fördergelder finanziert werden. Die Stadt Marl hat bei der Planung der Rathaussanierung falsch gelegen und entschuldigt sich nach Aufkommen von Kritik einzelner Fraktionen mit der Aussage, dass man dieses Projekt jetzt nicht einfach so stoppen könne.   

Es grenzt ja fast an Fahrlässigkeit, wenn naheliegende Fragen nicht gestellt, genauer gesagt naheliegende Überlegungen nicht angestellt wurden.  Möchten wir denselben Fehler jetzt auch wieder mit dem „Kulturprojekt“ Marschall 66 begehen?

Dieses Projekt ist auch mit den Zusagen von Fördergeldern in Höhe 10,9 Millionen € bei einer kalkulierten Gesamtsumme von 23,0 Mio. € nicht durchführbar. Wie möchte man dieses Projekt den Bürgerinnen und Bürgern bei einem Haushaltsdefizit von 70 Mio. € erklären?

Dazu Bürgermeister Arndt:

Die von Architekt Günther Marschall 1966 gebaute Schule ist denkmalgeschützt, wir dürfen sie nicht abreißen, wir benötigen ein Nutzungskonzept.

Einige Ratsfraktionen, darunter auch die Bürgerfraktion Marl, fordern nun, aufgrund der prekären Haushaltssituation den Baubeginn zu verschieben und den Umzug der Stadtbibliothek in das Kulturzentrum herauszunehmen, um den defizitären Haushalt um einen Millionenbetrag zu entlasten. Es gibt keine überzeugenden Argumente für eine Verlagerung der Stadtbibliothek. 

 Dazu Schwidrik-Grebe:

„Bliebe die Bibliothek im Riegelhaus, müssten die Räumlichkeiten dort mit 1,5 Millionen Euro saniert werden, ohne Fördermittel, allein auf Kosten der Stadt.“ 

Diese Maßnahme wäre im Verhältnis zu anderen Maßnahmen kostengünstiger und somit für die Marler Bevölkerung erklärbar. 

Welch große Last möchte man den Marlern Steuerzahlern denn noch aufbürden?

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