Flossbachs EM-Querpass: Italia-Trauma wegputzen

Holger Flossbach, Trainer des TSV Marl-Hüls, kommentiert exklusiv im Stadtspiegel und auf unserem Portal die Fußball-Europameisterschaft 2012.
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Beim Zeus! Semifinale! Deutschland hat ganz im Stile einer wilden hungrigen Horde, aber immer fair und göttlich, die Hellenen aus dem Turnier gefegt. Jetzt Italia!

Mehr an Rivalität geht nicht. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Leser, aber den meisten Respekt vor allen teilnehmenden Mannschaften habe ich vor Italien.
Da sind Ängste tief in meinem Fußballherz, die ihre Wurzeln im Jahr 1970 finden. Ich weiß noch ganz genau, wie mein Vater auf die Italiener geschimpft hat. Geschimpft? Nein, beleidigt hat er sie, im Fussballjargon. 1970, bei der WM in Mexiko, wurde die deutsch-italienische Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. 3:4 aus deutscher Sicht im sogenannten Jahrhundertspiel.
Was haben die geschauspielert, und der völlig überforderte Schiedsrichter Arturo Yamasaki applaudierte eher als das er pfiff. Über 100.000 Zuschauer waren im Aztekenstadion dabei.
Da fing meine traumatische Beziehung zu den Italienern an, und ich wurde als Minderjähriger geprägt.

Tatsächlich haben die Römer bei einer Berührung gleich drei Rippen geprellt, per Dosenwürfen Gehirnerschütterung mit Schleudertrauma, und bei bösen Blicken fallen sie wie vom Blitz getroffen. Jede Attacke ist ein gefühlter Mordversuch an sie.
Das ist auch höchster italienischer Anspruch. Der Papst wohnt in Italien. Und Jesus lebt! In der italienisch-medizinischen Abteilung muss er dabei sein.
Denn durch Handauflegen des Heilers können die vorher Sterbenden ohne Beeinträchtigungen frisch, fromm und fröhlich weiterspielen. Da kann sich der „schwatte German-Schamane“ Müller-von-der-Wohlfahrt eine Scheibe abschneiden. Dabei haben es die Kicker aus dem geographischen Stiefel gar nicht nötig so zu künsteln. Sie spielen einen tollen Fußball, und gerade das Match gegen die Spanier war für mich das beste Spiel dieser EM. Wenn uns ein Team nicht liegt, dann die vierschichtige Lasagne.
Schnappi Buffon, die Dreierkette davor und die vier im Mittelfeld, der alternde Künstler Pirlo und in vorderster Front der „Irokese“ Mario Balotelli. Das ist geballte Sieges-Power.
Ein besonderes Match, denn die Germanen werden den Römern den Garaus machen. Jogi wird uns Fans Spaghetti mit Tomatensoße servieren: Endspiel Deutschland gegen Spanien, bitte!
Ihr Holger Flossbach

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

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