Trainer Thon geht, Torwart Rantzow bleibt

Ein Bild mit Symbol-Charakter: Olaf Thon und seine ehemaligen Spieler gehen unterschiedliche Wege.
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Jetzt ist es raus: Torwart Tobias Rantzow trieb Olaf Thon vom Badeweiher. Letzten Donnerstag kündigte der Weltmeister von 1990 seine Traineranstellung beim VfB Hüls fristlos. Wegen Auseinandersetzungen mit dem von ihm ernannten Kapitän. Und nur drei Tage später siegte die Werks-Elf nach drei Pleiten in Folge mit 2:1 gegen RW Ahlen.
Wer jetzt einen Zusammenhang konstruieren möchte, der kann das - muss es aber nicht. Denn Ahlen war und bleibt NRW-Liga-Schlusslicht mit einem mickrigen Zähler auf dem Konto. Also war es fast Pflicht, aber auf jeden Fall lebensnotwendig, diese drei Punkte zu gewinnen.
Verloren haben zuvor alle am Badeweiher. Olaf Thon, der wie er sagt, die Reißleine ziehen musste, weil Tobias Rantzow nach seiner „Drohgebärde“ bei ihm nicht mehr gespielt hätte. Und das wollte er dem Verein und der Mannschaft nicht antun. Dafür wäre der VfB-Keeper als Rückhalt einfach zu wichtig für das Team. Genau ging es um die Personalie Marc-Andre Narewski, den Rantzow als Co-Spielführer forderte. Ansonsten wollte er das Amt niederlegen. Diese Auseinandersetzung gilt als letztes Puzzleteil für den Rücktritt von Thon, ein Schwelbrand loderte aber schon länger. Denn zwischen dem 45-jährigen Übungsleiter und einigen gestandenen Akteuren, die Thon nach und nach aus der Mannschaft sortierte, stimmte seit geraumer Zeit die Chemie nicht mehr.
Dennoch: Ein Trainer, der letztlich einem Spieler weicht, ist eher ungewöhnlich. Doch am Badeweiher real. Für VfB-Boss Horst Darmstädter ist die Blitz-Flucht unverständlich: „Der Rücktritt war völlig übereilt. Meinungsverschiedenheiten muss ein gestandener Profi mit seiner Erfahrung doch locker meistern. Da kann man doch nicht hinschmeißen.“ Um mögliche Nachfolger will sich der Hülser Macher aber noch keine Gedanken machen, muss er aber auch nicht, denn: „13 Trainer haben sich bereits gemeldet. Und dabei sind echte Hochkaräter.“ Die ständigen Gäste am Badeweiher wie Peter Neururer und Martin Max sollen aber - bislang - nicht dabei gewesen sein. Dafür jedoch ein Trainer aus Zürich und Atli Evaldsson. Der war unter anderem ehemaliger isländischer Nationaltrainer und Bundesligaspieler bei Borussia Dortmund.
Doch die stehen derzeit allesamt in der zweiten Reihe. Denn Holger Jahnke, Wolfgang Heisterkamp und Christof Osigus bleiben vorerst die drei VfB-Tenöre, die am Spielfeldrand die Lautsprecher spielen.
Bei dem ganzen Tohuwabohu in Rot-Weiß geraten die sportlichen Herausforderungen fast in den Hintergrund. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt die Werks-Elf den Tabellenvierten Bergisch-Gladbach, der allerdings in Schlagdistanz für die Hülser liegt. Dann müssen die Spieler beweisen, ob sie auch ohne Thon um die Regionalliga-Relegation spielen können.

Ein Bild mit Symbol-Charakter: Olaf Thon und seine ehemaligen Spieler gehen unterschiedliche Wege.
Klarer Punktsieger: VfB-Schnapper und Mannschaftskapitän Tobias Rantzow entschied das Kräftemessen mit Olaf Thon für sich.
Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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