Der schönste Baum der Welt

Wer verzichtet schon auf einen Tannenbaum zu Weihnachten? In diesen Tagen kommt das Bäumchen in die „Gute Stube“. Foto: Stadtspiegel
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  • hochgeladen von Svea Helle

Dicke Schneeflocken rieseln auf die Erde und überdecken sie mit einer Decke voller Kälte. Ob im Hertener Schlosspark oder in Marl-Sickingmühle, in Westerholt oder rund um den Volkspark in Marl, überall sieht man dick eingepackte Menschen, die sich gegen den Frost zu verteidigen versuchen. Doch einer hält auch die Kälte aus: Der Tannenbaum!
Der Tannenbaum freut sich sogar über diese Temperaturen, bevor er in die wohlig- warmen Wohnungen gestellt wird. Aber: Hier wird seine wahre Schönheit unter einen Haufen Sentimentalität und vermeintlicher Kunst vergraben.
Doch der Reihe nach. Bevor der Tannenbaum zum Weihnachtsbaum wird, muss er geschlagen werden. Viele Bäume kommen aus Dänemark oder Irland und haben eine lange Reise hinter sich, bevor wir sie in Frentop oder am Paschenberg in den Kofferraum laden.
Der Christbaum ist beliebtester Hauptdarsteller des Weihnachtstheaters. Ein Weihnachten ohne Baum – das gibt es nicht!
Doch woher kommt eigentlich der Brauch? Früher wollte man in der dunklen Winterzeit sein Heim mit grünen Zweigen und Sträuchern schmücken, da die Menschen an eine heilende Kraft in den grünen Pflanzen glaubten und in ihr die Unsterblichkeit der Natur sahen.
Die Bäume wurden mit Strohsternen, kleinen Geschenken, Plätzchen und Nüssen geschmückt, um für eine gute Ernte im nächsten Jahr zu bitten.
Dieser Gedanke ist uns heute fremd, wir wollen nur den schönsten, größten, am wenigstens rieselnden und am besten duftenden Tannenbaum haben. Eine Mitleidstanne zu kaufen, um wenigstens eine gute Tat vollbracht zu haben - und damit die Tanne nicht umsonst gefällt wurde- , motiviert nur wenige. Bei den meisten Vest-Bewohnern stellt sich die Frage, welchen Baum man kaufen soll: die beliebte Nordmanntanne oder lieber eine Fichte?
„Besonders angesagt ist die Nordmanntanne dieses Jahr“, wie Gärtner Christian Gottschling aus dem Pflanzen-Center Gottschling in Westerholt dem Stadtspiegel bestätigt.
Seine Tannen sind zum Teil auf seinem eigenen Grundstück gewachsen, werden frisch geschlagen, aber auch aus dem Sauerland und aus Dänemark angeliefert. Wer bis jetzt noch keinen Tannenbaum hat, hat bei Gottschling exakt bis Freitag, 24.Dezember, um 12 Uhr noch eine Chance, fündig zu werden. „Die Tanne frisch anschneiden und in kaltes Wasser stellen, dann bleibt sie schön frisch“, so der Tipp des Experten.
Auch in Marl steht die Nordmanntanne auf Platz eins der Weihnachtsbaum-Charts, so beim Marktkauf Bau-, Hobby- und Gartencenter. „Auf dem zweiten Rang ist bei uns die Blaufichte“, berichtet Fred Pottrick. Die Tannen des Marktkaufs werden aus Dänemark importiert.
Hat man sich für die eine oder andere Tanne nun endlich entschieden, stellt sich der passionierte Schmücker die nächste Frage: Wie wird geschmückt? So wie im letzten Jahr oder soll man mal etwas Neues wagen?
Hat man sich für das „Abenteuer neu“ entschieden, geht‘s weiter: Welche neuen Kugeln? Welches Lametta? Welche Spitze? Bis man schließlich zu dem Schluss kommt, dass die alten Kugeln auch noch schön sind und noch ein Jahr halten könnten.
Wo bleibt bei diesem ganzen Weihnachtsbaum-Besorgungsstress eigentlich die Besinnlichkeit, das Zusammensein der Familie oder die Ruhe und der Frieden?
Die Antwort ist ganz klar: Wenn man vor seinem schönsten Weihnachtsbaum der Welt steht und (alle Jahre wieder nach dem ganzen Stress) sagt: „Also der Baum..., also der Baum,... der Baum ist wunderschön!“ (Hans Dieter Hüsch).
Und jetzt: Schöne Weihnachten allerseits!

Autor:

Svea Helle aus Herne

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