Evonik startet Innovationsoffensive, Creavis in Marl soll eine wichtige Rolle übernehmen

Bereits heute ist Evonik ein innovations starkes Unternehmen. Der Konzern setzt seine Forschungsaufwendungen sehr effizient in Patente um. Das bestätigt der Patent Asset Index (PAI), der Evonik hierbei als führend einstuft. Evonik hat den Wert des Patentportfolios in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Das Spezialchemieunternehmen verfügt über rund 26.000 Patente und Patentanmeldungen.

Rund 260 Erfindungen meldete das Unternehmen im Jahr 2012 neu zum Patent an – das war an jedem Arbeitstag eine Erfindung.
Eine wichtige Rolle fällt dabei der strategischen Ideenschmiede Creavis mit Sitz in Marl zu. Sie soll technolgische Entwicklungen vorantreiben und neue Geschäftsfelder erschließen.
Der Konzern macht 1,5 Milliarden € Umsatz mit Produkten und Anwendungen, die jünger als 5 Jahre sind. Den Aufwand für Forschung & Entwicklung steigerte Evonik in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich um 6 Prozent pro Jahr, 2012 lag er bei 393 Millionen €. Mehr als 85 Prozent werden von den operativen Einheiten des Unternehmens finanziert, rund 15 Prozent trägt der Konzern. Diese Mittel fließen vor allem in strategische Projekte mit mittel- bis langfristigem Zeithorizont.

Innovationsfeld Biotechnologie

Als eine wichtige Technologieplattform sowie ein Innovationsfeld mit deutlichem Potential sieht Evonik die Biotechnologie. "Biotechnologie leistet einen deutlichen Beitrag insbesondere zum Megatrend Gesundheit und Ernährung. Bis 2020 wollen sie mit biotechnologisch hergestellten Produkten allein im Geschäftsbereich Health & Nutrition eine Milliarde € umsetzen."
Mengenmäßig größtes biotechnologisch hergestelltes Produkt von Evonik ist die Futtermittelaminosäure Biolys® (L-Lysin-Quelle). Die Erweiterung der bestehenden Kapazitäten für Biolys® im nordamerikanischen Blair auf 280.000 Tonnen Kapazität pro Jahr wurde abgeschlossen. Außerdem wird Evonik in Brasilien und Russland neue Anlagen zur biotechnologischen Herstellung von Biolys® errichten. Die Kapazitäten werden sich mit den beiden Anlagen um fast 200.000 Tonnen pro Jahr erhöhen. Das gesamte Investitionsvolumen für die Projekte in den USA, Brasilien und Russland umfasst rund 350 Millionen €. Neben Biolys® stellt der Konzern auch die Futtermittelaminosäuren ThreAMINO® (L-Threonin) und TrypAMINO® (L-Tryptophan) biotechnologisch her.
Hochleistungskunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Mit einer völlig neuen Technologie, der zweiphasigen Fermentation, gelang es Evonik, eine Vorstufe des Hochleistungskunststoffes Polyamid 12 aus Palmöl zur Herstellung von ω-Amino-Laurinsäure (ALS) in Betrieb. Langfristig kann das neue Verfahren die erdölbasierte Produktion von Polyamid 12 ergänzen.

Spezialchemie aus Abgasströmen

Da sich die Verfügbarkeit von Ressourcen ändert, will Evonik unabhängiger von fossilen und einzelnen nachwachsenden Rohstoffen werden. Dazu forschen die Wissenschaftler des Spezialchemieunternehmens an der dritten Generation der Biotechnologie. Diese kann statt Zucker oder Pflanzenresten auch Abfallstoffe diversen Ursprungs als Rohstoff nutzen. In den Laboren der strategischen Innovationseinheit Creavis in Marl ist es erstmals gelungen, 2-Hydroxy-Isobuttersäure, kurz 2-HIBS, biotechnologisch aus Synthesegas zu erzeugen. 2-HIBS ist eine Vorstufe für den Kunststoff PLEXIGLAS®; Synthesegas lässt sich beispielsweise aus Abgasströmen gewinnen. 

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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