Rolf Abrahamsohn, ein Überlebender des Holocaust in Marl!

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Man darf nicht vergessen. Denn nur, wer um die Vergangenheit weiß, vermag sich für eine gute Zukunft einzusetzen.

Rolf Abrahamsohn spricht oft vor Schulklassen aus seinem Leben, spricht von Gewalterfahrungen in der NS-Zeit, von der Ermordung seiner Familie.

„1938 erlebte ich mit meiner Familie die Pogromnacht in meiner Heimatstadt Marl. Unser Haus an der Loestrasse, in dem sich auch unser Geschäft befand, wurde von den Nazis in Brand gesetzt. Mein Vater wurde brutal von SA-Leuten zusammengeschlagen und im brennenden Geschäft zurückgelassen. In letzter Minute konnten wir ihn retten. Mein Vater konnte mit meinem Bruder Hans
kurze Zeit später nach Belgien fliehen, meine Mutter, mein kleiner Bruder Nobert und ich sollten nachkommen. Noch bevor wir das Geld für den Fluchthelfer zusammen hatten, wurden die Grenzen dicht gemacht und so mussten wir zurückbleiben.
Zwei Wochen nach der Pogromnacht mussten wir Marl verlassen, die Stadt wollte ja „judenrein“ werden.

Unser Haus nahm uns die Stadtverwaltung weg, dort zog die NSDAP ein.“

Der Ortsgruppenleiter Becker schrieb damals an den Bürgermeister Willecke:
„Heute konnte die Ortsgruppe Marl der NSDAP ihre neuen Räume im Haus Loestrasse 26 beziehen. Für Ihre tatkräftige Unterstützung, der Partei ein würdiges Heim zu besorgen, spreche ich Ihnen meinen und meiner Mitarbeiter
herzlichen Dank aus. Möge das Haus dazu beitragen, das enge Band zwischen der Amtsverwaltung und der Parteileitung noch enger zu gestalten. Das ist mein aufrichtiger Wunsch beim heutigen Einzug.
Es würde mir eine große Freude sein, Sie recht bald im neuen Heim begrüßen zu können.
Heil Hitler.
Ortsgruppenleiter Becker

Rolf Abrahamsohn und seine Familie wurden ins KZ verschleppt.

An diese Verbrechen die ihm hier in Marl angetan wurden, muss immer wieder erinnert werden.
Der 27. Januar 2013 ist der offizielle Gedenktag der Stadt Marl, hier sollte es auch um Verantwortung der damaligen Amts/Stadtverwaltung gehen.
Der 27. Januar als "DenkTag" ist unverzichtbar und immer wieder muss an die Verbrechen des Nazi-Regimes erinnert werden.

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an den europäischen Juden. Auschwitz ist Ausdruck des Rassenwahns und das Kainsmal der deutschen Geschichte. Am 27. Januar 2013 jährt sich die Befreiung des "Konzentrationslagers" Auschwitz durch die Rote Armee. Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum internationalen Holocaust-Gedenktag. Der 27. Januar ist kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein "DenkTag": Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft.

Konzentrationslager - für die braunen Machthaber dienten sie von Anfang an einem simplen Zweck: Hier wurden seit Anfang 1933 alle Andersdenkenden und Gegner des Regimes konzentriert: Kommunisten und Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, oppositionelle Priester und Pastoren, politisch unliebsame Juden, Sinti, Roma und Homosexuelle. Seit 1941 dienten Konzentrationslager der unfassbaren Vernichtung von Millionen Menschen.
Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die lebendige Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.


Holocaust-Überlebender Rolf Abrahamsohn, berichtet über sein Leben im Kreishaus Recklinghausen.

Rolf Abrahamsohn im Kreishaus Recklinghausen
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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