Erdgasbohrungen birgt Gefahr - Probebohrungen bereits genehmigt

Menden liegt mitten im genehmigten Untersuchungsgebiet für die Probebohrungen nach unkonventionellem Erdgas. Das hat die Antwort des Landrates auf eine Anfrage der Grünen Märkischer Kreis ergeben. Das „Erlaubnisfeld Ruhr“ umfasst Menden, Balve, Hemer, Iserlohn und Teile von Neuenrade.
Wenn es tatsächlich zu einer Förderung kommt, so handelt es sich hier um einen brachialen Prozess, der erhebliche Umweltauswirkungen mit sich bringt. In das ca. 1500 Meter tiefe Bohrloch wird mit großem Druck Sand, Wasser und Chemikalien gepumpt, darunter auch wassergefährdende Stoffe, um den Fels zu spalten. Sprengungen in großer Tiefe führen zu Erdbeben, die auf der Richterskala deutlich zu messen sind. Zu befürchten ist, dass Chemikalien in Grund- und Trinkwasser gelangen. Viele Millionen Liter Wasser werden für dieses Verfahren gebraucht. Die in großer Tiefe natürlich eingelagerte Radioaktivität wird dabei hochgeholt. Kann tatsächlich sichergestellt werden, dass Chemikalien und Radioaktivität nicht in das Grundwasser gelangen?
Seitdem Menden nur noch ein Standbein hat in der Trinkwasserversorgung, nämlich die Aufbereitungsanlage an der Ruhr, müssen wir ganz besonders achtsam umgehen mit dem Wasser im Ruhrtal und mögliche Gefährdungen abwenden. Die alternative Trinkwasserquelle im Ohl gibt es leider nicht mehr. Die Grünen hatten sich vergeblich gegen die Aufgabe gestemmt.
„Das Bedenklichste an dem Vorhaben der Energieriesen aber ist: Es soll keine öffentliche Beteiligung geben. Für den Erkundungsbetrieb gibt es eine Ausnahme von einer sonst vorgeschriebenen Offenlegung solcher umweltrelevanten Pläne“ beklagt Ingrid Ketzscher, Sprecherin der Mendener Grünen: „Deshalb müssten sich in einem ersten Schritt die betroffenen Städte und Wasserversorger zusammenschließen, um eine Beteiligung einzufordern.“

Autor:

Ingrid Ketzscher aus Menden (Sauerland)

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