Corona in Menden
Halle steht für uneinsichtige Quarantänefälle bereit

Für besonders uneinsichtige und unter Quarantäne stehende Corona-Infizierte hat die Stadt Menden jetzt in der Turnhalle der Realschule Lendringsen vorsorglich ein Lager eingerichtet.

Auf Anfrage erläuterte der 1. Beigeordnete Sebastian Arlt die Überlegungen der Verwaltung.
Die Stadtverwaltung hat die Aufgabe, möglichst umfassend und für viele denkbare Szenarien vorzuplanen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Unterbringung von Personen, die aufgrund familiärer Situation nicht zuhause in Quarantäne bleiben können, die Vorplanung für eventuell überlastete Krankenhäuser, die Unterbringung von obdachlosen Menschen etc.
Und einer der zu planenden Aspekte ist nun mal auch - aufgrund der bisherigen und aktuellen Erfahrungen - die mögliche Unterbringung von Personen, die sich ganz bewusst nicht an die Quarantäne halten und dadurch andere Menschen vorsätzlich in die Gefahr einer Infektion bringen.
Auch galt es, derzeit noch verfügbare Feldbetten für die genannten Situationen zu beschaffen, bevor diese nicht mehr zu bekommen sind. Der Stab für außerordentliche Ereignisse (SAE) plant eben umfassend für eine Lage vor, deren Entwicklung derzeit niemand vorhersehen kann. Und in der auch auf keine Erfahrungen zurückzugreifen ist. Vielleicht wird man im Nachhinein viele Planungen als überflüssig beurteilen - aber besser so, als von der Situation überrollt zu werden und nicht mehr vorplanen zu können.
Es ist unsere ausdrückliche Hoffnung, dass die Halle als mögliche Quarantäneunterbringung bereits so abschreckend wirkt, dass ein Fall der Zwangsunterbringung niemals eintritt. Wir schulden dem gesetzestreuen Bürger jedoch auch eine Antwort darauf, wie wir ihn schützen, falls andere Menschen seine Gesundheit vorsätzlich und nachweislich gefährden. Davon hängt nicht zuletzt unsere Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung ab.
Ein Zwangsgeld hilft in einer solchen Gefährdungslage einfach nicht weiter. Die Schaffung derartiger Einrichtungen ist im Übrigen keine Erfindung der Stadt Menden, sondern eine gesetzliche Verpflichtung aus dem Infektionsschutzgesetz. Eine Verpflichtung, die alle Kommunen gleichermaßen trifft. Wir werden mit dieser Nutzungsmöglichkeit äußerst zurückhaltend umgehen. Es soll eine „Ultima Ratio“ bleiben. In jedem Fall werden wir uns, wie auch bisher, eingehend mit dem Gesundheitsamt des Märkischen Kreises abstimmen und unsere Maßnahmen streng nach ärztlichem Ratschlag ausrichten.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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