Märkischer Kreis: 224 Tage durchschnittlich, um eine Stelle zu besetzen
Notstand in der Altenpflege?

Pflegekräften wird vieles abverlangt. Sie arbeiten körperlich hart und unter ständigem Zeitdruck. LK-Foto: Knappschaft
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Im Märkischen Kreis steigt Zahl der pflegebedürftigen Menschen: 22.286 waren es allein im Jahre 2019, Tendenz steigend, auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung.
Kirsten Kling, Geschäftsführerin der agentur mark, weiß: "Die Unterstützung in der Pflege steigt ebenso wie der Bedarf an Fachkräften."  3.423 Beschäftigte gibt es im Kreis im Bereich Altenpflege. Und das sei schon ein deutliches Plus gegenüber den Vorjahren. 83 Prozent aller Beschäftigten in der Altenpflege seien Frauen, davon arbeiten 55 Prozent in Teilzeit. Die Verweildauer im Beruf im Anschluss an die Ausbildung liegt im Durchschnitt bei 8,4 Jahren. Das Potenzial, Frauen nach dem Mutterschutz wieder für den Beruf zurückzugewinnen, sei groß.

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt 

Seniorenheime und Pflegedienste benötigen nach Auskunft von Kirsten Kling im Schnitt 224 Tage, um eine Stelle neu zu besetzen. Der Fachkräfte-Engpass in der Pflege ist eine große Herausforderung der Zukunft. Durch den demografischen Wandel würde sich der Wettbewerb um den Nachwuchs zukünftig noch verschärfen. Dazu käme, dass Eltern die duale Ausbildung (auch die Pflege zählt dazu) nicht mehr als Erfolgsmodell ansehen. Deshalb werde in der Region sehr stark für die duale Ausbildung geworben.
Die Geschäftsführerin führte aus, dass es jetzt und in Zukunft wichtig ist, die Jugendlichen vor Ort zu erreichen und für den Beruf zu begeistern. Einrichtungen und Dienste seien oft gut aufgestellt und würden eine gute Ausbildung anbieten, um den Nachwuchs aus den Schulen im Kreis zu gewinnen. Familienfreundlichkeit spielt außerdem eine zentrale Rolle. Mit dem Prädikat "Familienfreundliches Unternehmen" sind bereits mehr als 60 Betriebe ausgezeichnet.
Der Märkische Kreis investiert im Bereich Pflege. Für das Haushaltsjahr 2020 betrugen die Aufwendungen für Leistungen der Altenpflege im Haushalt 43,1 Millionen Euro (ohne Personalkosten). Im Vergleich zu 2010 (31 Mio. Euro) stellt das eine Steigerung um rund 12,1 Mio. Euro oder 39 Prozent dar.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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