Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: "Gaffer abhalten"

Es ist schon traurig.

Offenbar hilft es bei erwachsenen Menschen nichts, an ihre Vernunft zu appellieren - da diese in gewissen Situationen nicht (mehr) vorhanden ist. Nämlich, wenn das Gehirn vom Modus „Intelligenz“ auf „tierische Neugier“ umschaltet.
Das passiert immer dann, wenn gewisse Mitbürger Zeuge eines Unfalls werden.
Auf die Bremse treten und langsamer zu fahren, wenn nicht sogar zu stoppen, ist für sie ein Reflex. Allerdings - leider - nicht etwa, um zu helfen, sondern, um zu gucken und zu gaffen (daher die Bezeichnung „Gaffer“). Und oft auch noch, um das Handy zu zücken und Trümmer und Blut zu filmen.

Gegen diesen gefährlichen Trend, der nicht selten zu weiteren Unfällen führt, wird der Landesbetrieb Straßen.NRW seit gestern mit einem ungewöhnlichen Hilfsmittel aktiv: Mobile Sichtschutzwände sollen künftig Gaffer und Filmer auf Autobahnen abhalten. 470.000 Euro hat das Landesstraßenbauamt dafür aus Bundesmitteln investiert.

Ich wette, dass jetzt Videos von diesen Stellwänden im Internet der Renner werden. Hoffentlich nur für ein paar Tage ...

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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