Jahresausstellung „Seewerk 2014“

Anatol Herzfeld
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Kunstwerke geprägt von Vielfalt und Ästhetik werden in der neuen Jahresausstellung des Seewerk, Silberseeweg 1a, vom 23. August bis 27. September, für die Besucher zu sehen sein.

„Kunst ist Intuition und sonst nichts. Das Seewerk bietet Intuition“, so Anatol Herzfeld, der schaffende Bildhauer und ehemalige Polizist, der eines seiner Ateliers im Seewerk hat. 16 Künstler zeigen ihre Werke in der Austellung im Seewerk sowie auf der Kulturinsel Nepix Kull. Dabei gibt es von Gemälden, über Stahlfiguren im Freien, bis hin zu Filmprojektionen eine Mannigfalitigkeit an Interpretationen zeitgenössischer Kunst. Die Vernissage beginnt um 14 Uhr an der Kulturinsel Nepix Kull im Schloßpark.
Jörg Parsick-Mathieu zeigt Stahl auf Stahl. Seine Fotoarbeiten von Stahlwerken sind wiederum auf Stahl angebracht. Neben sieben Anderen stellt auch ein Schüler von Anatol Herzfeld, der eines seiner Ateliers im Seewerk hat, zum ersten Mal eben dort aus. Frank Merks (Artist in Residence) zeigt seine Werke bei der Ausstellung unter Protest.

„Da er das Seewerk mit aufgebaut hat, hat er sich zunächst geziert, seine Kunst bei der Ausstellung zu präsentieren. Die Grafikerin hat dann einfach seinen Namen mit in das Programm geschrieben und so konnte er sich nicht mehr drücken“, lacht Angelika Petri vom Seewerk und Partnerin des besagten Künstlers. Von Merks wird unter anderem ein Werk zu bewundern sein, welches er in Zusammenarbeit mit Anatol Herzfeld erstellt hat, die Stahlstatue „Kemal Atatürk“. „Die Statue haben wir für unsere Mitbürger türkischer Abstammung gebaut“, sagt Anatol Herzfeld.
Martin Schüten zeigt Werke zwischen Malerei und Bildhauerei. Hierzu zählt etwa ein als Sushi Circle bekanntes Rollband, das mit allerlei bunten „Leckereien“ aus Plastik und anderen Materialien bestückt ist und den Titel „Süßigkeiten und Delikatessen“ trägt.

„Kunst ist Intuition und Eingebung. Mehr nicht.“

Ludger Hinse, der zum ersten Mal im Seewerk ausstellt, zeigt Arbeiten aus verschiedenen Materialien. Sonst macht der Künstler viele Arbeiten für Kirchen, auch im Seewerk werden etwa Kreuze mit leidenen Menschen zu sehen sein. „Man muss als Künstler die Fähigkeit haben, Grenzen und traditionelle Sehweisen zu überwinden“, so Hinse.
Lucille Dautriche ist ebenfalls zum ersten Mal dabei mit einer Performance auf dem Silbersee, zur Eröffnung der Ausstellung am 23. August um 16 Uhr. Brüste werden auf dem See schwimmen und sie wird mit einem Kanu hinaus fahren, um Bewegung in ihre Darbietung zu bringen. Um das Publikum Teil des Ganzen werden zu lassen, gibt es am Ufer Brüste aus Wackelpudding, an denen sich diese bedienen können.
Ebenfalls erstmalig stellt Herve Waguet seine Bilder aus. Seine über 150 Malereien sind mit je einem Wort des Songtextes von „London´s burning“ von „The Clash“ versehen. Wer ein Bild kauft, wird mit diesem fotografiert und das Foto wird an Stelle des Bildes aufgehangen. So entsteht keine Lücke im Text.
Von Franziska Megert wird eine Videoarbeit mit Flammen über drei Beamer präsentiert.

Gabriella Fekete, ebenfalls zum ersten Mal Ausstellerin im Seewerk, präsentiert in ihrer Arbeit „Wir“ Formen des menschlichen Körpers. Torsos, die auf Eisenstühlen sitzen, sollen den latenten Eindruck von Gefangenheit darstellen. Sie befasst sich in ihren Werken mit Verlust und tragischen Schicksalen.
Christian Megert, dessen Ausstellung zur Zeit auch in New York im Guggenheim zu sehen ist, stellt drei seiner großen Scherbenwerke im Seewerk aus, sowie einen Würfel bestehend aus 4.000 Pfeilen, diese sollen die Lebensgeschichte verkörpern. Jeder Pfeil ist ein möglicher Weg, der entweder richtig oder falsch sein kann.
Mojo Mendiloa, erstmalig teil der Seewerk-Ausstellung, macht Fotocollagen, die auf den ersten Block harmlos wirken, aber tiefgründige gesellschaftskritische Botschaften beinhalten. Unter Anderem zeigen seine Werke den arabischen Frühling.

Von Peter Clouth wird es zwei Videofilme in 3D zu sehen geben. „Das weiße Viertel“ und „Madam Pipi“ sind die Titel der Filme.
Cornelia Enax‘ Gemälde „Habemus Mamam“ zeigt eine Frau auf dem Papstthron. „Ich frage mich, was wäre anders, wenn eine Frau Päpstin wäre? Wenn es so wäre, fände ich es wichtig, dass sie ihre Weiblichkeit nicht versteckt. Und so habe ich sie auch gemalt. Mit roten Pradaschuhen und umringt von Rosen als Symbol für die rosafarbene Revolution“, erzählt Enax.
Rüdiger Eicholz, ebenfalls neu, stellt mit seinen Röntgenbildern eine Verbindung zwischen Mensch und Technik her.

Der ägyptische Künstler Ahmed Ibrahim zeigt seine Installation „Ouroboros-Fluss des Lebens“. Zweineinhalb Meter lange, weiße Pfeilkörper sollen hier symbolisieren, dass dem Ende stets ein neuer Anfang folgt.
Aloys Cremers präsentiert erstmalig eine farbeprächtige Phantasiefigur, die auf den See hinaustreiben wird. Eine ungewöhnliche Arbeit für den Künstler, der sonst meist weiße Arbeiten fertigt. Und selbstverständlich werden auch die Kunstwerke von Anatol Herzfeld zu bestaunen sein.
Ein vielseitiges Potpourri an Kunst wird sich im Seewerk darbieten und alle Kunstherzen höher schlagen lassen. Im nächsten Jahr feiert das Seewerk bereits zehnjähriges Bestehen sowie 100 Jahre Silbersee.

Autor:

Laura da Silva aus Gelsenkirchen

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