Verein „SeLeWo“: „Wir möchten unsere Kinder gut versorgt wissen!“
Gesucht: Investor mit Herz!

Die Familien hoffen, nun endlich den geeigneten Investor und ein passenden Grundstück zu finden.
  • Die Familien hoffen, nun endlich den geeigneten Investor und ein passenden Grundstück zu finden.
  • hochgeladen von Nadine Scholtheis

Was kann man noch machen? Die Elternpaare des Vereins „SeLeWo“ geben nicht auf. Intensiv und belastend waren in der Vergangenheit all die Versuche, für ihre erwachsenen Kinder mit einer Behinderung ein geeignetes Wohnobjekt zu finden. Leider bisher ohne Erfolg.
„Der größte Wunsch unserer Kinder ist es, in den eigenen vier Wänden zu leben“, erzählen Martina und Uwe Franken. Der Name „SeLeWo“ steht für „Selbstbestimmtes Leben und Wohnen“. Aus einer Elterninitiative heraus, entstand Ende letzten Jahres der Verein. „Wir haben uns über unsere Kinder kennengelernt, die zum einen Teil noch zur Schule gehen, zum anderen in der Caritas-Werkstatt Rheinhausen arbeiten. Es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr alleine kämpfen zu müssen“, so Annette Lorenzer beruhigt. Vor gut zwei Jahren gründeten die Elternpaare, die aus Moers, Neukirchen-Vluyn und Duisburg-Rumeln stammen, zunächst die Elterninitiative. Insgesamt zählen neun Familien zum jetzigen Verein. Uwe Franken betont: „Wir suchen seit knapp zwei Jahren einen Investor mit Herz, der daran interessiert ist, ein Grundstück zu erwerben, zu bebauen und an einen sozialen Träger, zum Beispiel als Ankermieter, zu vermieten oder einen sozialen Träger, der diese Einrichtung dann auch selbst betreibt. Unsere Kinder würden dann als Mieter einziehen. Da sie sich untereinander durch die Schule und Arbeit sehr gut kennen, wäre es optimal, dass sie, wie in einer WG, zusammenleben könnten. Das ist unser größter Wunsch.“

Leben weitestgehend selbst gestalten

Wichtig sei, dass die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren mit entsprechender Unterstützung lernen ihr Leben, soweit es möglich ist, selbst zu gestalten. Sie könnten die Gemeinschaftsräume nutzen, sich gegenseitig unterstützen und hätten dennoch ihren Rückzugsort in ihrem Appartement. Gewährleistet sein müssten natürlich die täglichen Hilfestellungen durch Pflegepersonal, das zum Beispiel durch soziale Träger gestellt werden könnte. Diese hätten bereits ihr Interesse in mehreren Gesprächen bekundet, doch die Schwierigkeit bestehe darin, ein geeignetes Grundstück und einen Investor zu finden, so die Mitglieder besorgt. Andreas Lorenzer erläutert den näheren Hintergrund des Anliegens: „Jetzt sind wir noch jung genug und können uns um unsere Kinder kümmern. Doch irgendwann wird das nicht mehr so sein. Wir können nun noch Einfluss nehmen, um sie gut versorgt zu wissen. Deshalb ist das ein Appell an potentielle Investoren. Wir brauchen eure Hilfe! Alle reden immer von Integration. Hier könnte man sie leben.“

Öffentlich geförderter Wohnraum

Eine Einrichtung der Caritas in Geldern aus dem Jahr 2018 sei ein absolutes „Vorzeigeobjekt“. „Alles so, wie man es sich wünscht. So könnten wir uns die zukünftige Wohneinrichtung für unsere Kinder vorstellen“, sagt Uwe Franken. In Frage käme öffentlich geförderter Wohnraum, da auf Grund des geringen Einkommens aus der Beschäftigung in der Werkstatt, die Miete sowie die Mietnebenkosten über die Grundsicherung gezahlt wird. Optimal wäre ein Grundstück, das, wegen der eingeschränkten Mobilität der jungen Erwachsenen einigermaßen zentral liegt, und von allen Städten aus prima für die Eltern erreichbar wäre, ebenso eine gute Infrastruktur. So könnten die Bewohner in der Nähe einkaufen und Freizeitangebote wahrnehmen.
Der 18-Jährige Daniel Giesen bringt es auf den Punkt: „Ich würde mich total freuen, wenn das Zusammenleben in einem gemeinsamen Wohnhaus funktioniert. So wären wir sicher und mit gutem Gewissen aufgenommen.“
Interessierte können sich gerne bei Martina und Uwe Franken unter info@uwe-franken.de und bei Annette und Andreas Lorenzer unter a.lorenzer@mail.de melden.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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